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Auf dem Weg um die Welt


​...und zu allem was dazwischen liegt

Nun aba ran an de Buletten! Berlin, wir kommen!!!

10/3/2017

1 Kommentar

 
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So, nun ist sie schon vorbei, die erste Station unserer Reise. Insgesamt 5 Tage, die viel zu schnell vergingen. Vollgestopft mit Sightseeing, Museen und ganz schön viel Weg, der dazwischen zurückzulegen war. Sicher haben wir uns mit der Berlin Welcome Card und dem damit einhergehenden Benutzen des gesamten Nahverkehrs viel an Weg und Zeit gespart. Dennoch wissen unsere Füße ziemlich genau, was sie in den letzten Tagen geleistet haben.
Aber ersteinmal alles auf Anfang. Nach einer kurzgehaltenen und tränenunterdrückten Verabschiedung in Xenias Heimat im Thüringer Nichts, stiegen wir gegen 7 Uhr in die Regionalbahn. Wir waren auf dem Weg. Endlich! 
Wie schon im Eintrag zuvor erwähnt, hatte sich unser Reisebeginn um 2 Tage verschoben, da eben noch eine Impfung fehlte und die lebenswichtige VISA Card noch nicht geliefert war. Schon länger hatten wir uns also mit dem 03.03. angefreundet, es sollte der 04. werden.
Weil auch in Mitteldeutschland größere Abschiede anständig begossen werden und ich nun mal kein Bier und Wein in Verbindung vertrage, brummte mir gleichsam der Schädel und der Magen am berüchtigten Morgen danach. So habe ich sicher gute 3 Stunden Fahrt gebraucht, von der ich die letzten 2 komplett verschlief, um mich wiederherzustellen. Xenia hatte sich in weiser Voraussicht in Zurückhaltung geübt.
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Unser Zug nach Berlin wurde immer voller, wir wähnten uns also auf sicherem Weg in die Hauptstadt. Auch das Hotel war flott gefunden, gewöhnen müssen wir uns allerdings erst wieder an das Gewicht auf unserem Rücken. Für das ständige Auf- und Absetzen der Rucksäcke, würden wir uns zu gern wieder diese tranceartige Routine unserer letzten Reise wünschen, als wir das sich permanent wiederholende Prozedere als gar nicht mehr so störend empfanden.
Für sportliche 33 Euro die Nacht schliefen wir im Tryp Hotel, in einem der typischen ostdeutschen Platten- bauten. Wir entluden uns unseres Gepäcks und fuhren erst einmal zum Alexanderplatz - sprich Weltzeituhr und Fernsehturm. Als wir beides gesehen hatten schlenderten wir durch die Stadt bei schon fast frühlingshaften Temperaturen. Die Sonne strahlte, es war beinahe warm.
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Wir liefen die Strecke bis zur Siegessäule ab, unter den Linden entlang zum Brandenburger Tor, danach zum Holocaust Mahnmal, welches aus 2711 rechteckigen Betonstelen besteht, die wie Grabsteine angeordent sind und an das wohl grausamste Kapitel Deutschlands erinnern sollen. Direkt im Anschluss ging es weiter zum Reichstag, Schloss Bellevue, zur Siegessäule und dem Potsdamer Platz. Typisches Sightseeing eben. Berlin pulsiert sprichwörtlich - permanent verdichtet und entzerrt sich der Strom aus Besuchern, so dass selbst Anfang März kaum ein normales Durchkommen zu Fuß möglich ist. Sicher, dies betrifft vor allem den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Aber auch die U-Bahnhöfe um die großen Attraktionen sind bevölkert von langsamen weil hilfesuchenden Aus- ländern. Eine kurze Verschnaufpause kam uns da im Tiergarten sehr gelegen.
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Für unseren ersten Tag hatten wir unsere touristische Schuldigkeit getan und das allgemeine Ablaufen der größten Schauwerte mit aller Sorgfalt erledigt. Mehr als erschöpft fielen wir in unsere Betten. Mit der Fülle an Interessantem und Sehenswertem welche Berlin bietet, sollte der nächste Tag keine Besserung bringen. Die DDR Geschichte stand auf dem Programm, oder besser ein Auszug davon.
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Zuerst die Mauer bzw. deren Reste am Nordbahnhof, dann DDR Museum und der Checkpoint Charlie. Die East Side Gallery würden wir heute nicht mehr schaffen. Am Nordbahnhof waren bereits Scharen von Menschen versammelt, nur im Vergleich zur Jahreszeit und dem diesmal weniger einladenden Wetter. Vorzugsweise Amerikaner. Entweder interessieren die sich allgemein für deutsche Geschichte oder haben neuerdings ein gesteigertes Interesse für Mauern, deren Konsequenz und Nachwirkungen entwickelt. Denn Grenzen fordern Tote, nicht erst seit der Berliner Mauer. Kleine Hinweisschilder geben Auskunft über Schicksale, lösen sie heraus aus einer schlichten Zahl, die sich leicht relativieren oder manipulieren lässt. Nicht erst seit gestern sollte daher der Abbau von Grenzen das Ziel der Menschen sein. Nicht das Entstehen von neuen, die sich dann nur mit Schießbefehl durchsetzen lassen, wie zuletzt von einigen politischen Emporkömmlingen gefor- dert. Diese triste graue Gedenkstätte fordert daher auch die Erinnerung ein, von einem Volk, das der eigenen Wahrnehmung nach doch keinerlei zusätzlicher Erinnerung bedarf.
Im Anschluss besichtigten wir das DDR Museum in der Nähe des Humboldt Forums, welches multimedial auch für ausländische Gäste 40 Jahre DDR Geschichte veranschaulicht. Typische Ostprodukte, Überwachungsstaat und das Wohnungsbauprojekt werden ausgiebig thematisiert. Wir streifen durch das recht kompakte Museum und verbringen beinahe den ganzen Nachmittag darin. Kindheitserinnerungen kommen bei uns beiden hoch. Als wir es schließlich wieder verlassen, dämmert es schon.

Zum Checkpoint Charlie wollen wir es dennoch schaffen. An Mauer und Bebauungsresten hängen große Tafeln, die chronologisch durch die Ereignisse in Berlin unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands führen. Sowie die Sektoren welche sich in das damalige Stadtbild zeichnen und den Ausbau des Checkpoints veranschaulichen. Man liest sich beinahe fest. In der Mitte der Straße, ist eine kleine Grenzerbaracke aufgebaut, als Grenzpolizisten verkleidete Statisten vervollkommnen die Fotoidylle. Nichtsdestotrotz schafft auch dieses kleine Motiv eine Vorstellung der damaligen Umstände für die Bewohner und Besucher der geteilten Stadt.

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Abermals haben wir wieder mehr auf unseren Beinen gestanden, als sie uns nach so wenig Übung verzeihen mögen. Später sind wir mehr als froh alle Viere von uns Strecken zu können.

Potsdam. Schloss Sanssouci. Es ist kalt und regnerisch. Wir laufen durch die ausladende Parklandschaft zwischen Palais und dem Schloss. Wie zu erwarten war blüht hier nichts, es sind nur wenige Touristen an der ehemaligen Kaiserresidenz. Ein Flötenspieler, historisch gekleidet, pfeift einsam sein Lied und verstummt, als wir außer Sicht sind. Wir laufen zum Jägertor, das den Beginn der Altstadt markiert. Hier ist schon spürbar mehr Leben, die Fassaden sind schön restauriert, kleine Gassen und Läden beherbergen gleichermaßen Touristen als auch Anwohner. Hier könnte man leben. Dennoch setzt allmählich der Regen ein und wir verlaufen uns auf dem Rückweg zum Bahnhof, verpassen den Bus und warten 20 Minuten auf den nächsten. Da Xenia einst in Potsdam gewohnt hat, laufen wir Stationen ihrer Kindheit auf kleinem Raum ab, der in der kindlichen Erinnerung immer größer erscheint. Als wir zurückkommen, ist es dunkel.
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Unsere Zimmerbuchung läuft aus, da wir im gleichen Zeitraum in Berlin sind wie die weltgrößte Tourismusmesse, ist eine Verlängerung zu gleichen Konditionen nicht möglich. So buchen wir zum ersten mal über Airbnb. Wir kommen bei Alex unter, einem Musiker aus Schweden, der vermutlich eher musiziert als putzt. Ein wahrer Künstler eben. Dennoch eine schöne und unkomplizierte Unterkunft beinahe im Zentrum.
Es regnet wieder, zudem ist es auch noch kalt. Wir laufen die East Side Gallery ab, mit Grafitti besprühte Mauerabschnitte am Spreeufer. Mehr Kunst als Grafitti. Zumindest das, was unter den Schmierereien und den so unnötigen Kritzelsignaturen noch an Kunst sichtbar ist. Viele originale Grafittis wurden inzwischen nachge-zeichnet und werden nun mit hässlichen Bauzäunen vor dem erneuten Be- schmieren geschützt.
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Traurig, dennoch scheint kein Quadratmeter Wandfläche vor der Berliner Grafittimafia sicher zu sein. Nach dem eher unspektakulären Dali Museum am Potsdamer Platz geht es noch einmal zum Breitscheidplatz, der ja zuletzt traurige Berühmtheit erlangte. Blumen, Lichter, Karten, einzig störend der Beitrag eines Gestörten, der wie so viele andere den Islam mit dem islamistischen Terror verwechselt. Wir betreten die Gedenkstätte, die einen Ort der Versöhnung darstellen soll und damit weder den Anschlag noch die unpassenden Reaktionen darauf rechtfertigt.
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Beeindruckend das Modell des ehemaligen Breitscheidplatzes vor dem Bombardement. Traurig das heutige Resultat im Vergleich dazu, welches der Schönheit des Originals und der unzerstörten Kirche keinesfalls gerecht wird. Zum Abschluss des Abends steht noch ein Kinobesuch auf der Karl-Marx-Allee, ehemals Stalinallee, auf dem Programm. Passend dazu auch der Film 'Der junge Karl Marx'. August Diehl verkörpert eindrucksvoll den jungen Philosophen und seiner Freundschaft zu Friedrich Engels bis zu deren Gründung des Kommunismus. Der Film zeigt eindrucksvoll die industrielle Gesellschaft, deren Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die sich wohl nur im Leid der Ärmsten, aber nicht in der Verteilung des Vermögens von unserer heutigen Gesellschaft unterscheidet. Dies macht ihn dann auch uneingeschränkt empfehlenswert!

Für den letzten Tag in Berlin hatten wir für uns noch den Besuch des Nationalhistorischen Museums vorgesehen, das auch mit der Angabe von 1500 Jahren deutscher Geschichte nicht wirklich die Ausmaße dieser Ausstellung veranschaulichen kann. Obwohl wir mehr überflogen als uns wirklich vertieften, brachen wir den Besuch nach über 5 Stunden mehr oder weniger ab, obwohl die Ausstellung schon zu Beginn äußerst interessant gestaltet war und sich stetig steigerte.

Zum Abschluss versackten wir noch in einer Bar bei einem Berliner Kindl. Danke Berlin, wir finden dir knorke, wa! =)
1 Kommentar
Viktoria
11/3/2017 10:39:53

Das klingt wirklich super toll, freu mich schon auf den nächsten Eintrag von euch :)

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