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Auf dem Weg um die Welt


​...und zu allem was dazwischen liegt

Einmal durch Sichuan - vom Dschungel in die Berge...

28/4/2018

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Zielgerichtet laufen wir durch einen knappen Kilometer Niemandsland dem chinesischen Grenzgebäude entgegen. Zu unserer rechten hat sich ein Stau müßig wartender LKWs und deren geduldige Fahrer gebildet. Hoffnungslos zerbeult freuen sie sich auf bessere Straßen. Die Fahrer rauchen und gaffen. Etwas Besseres hat man an einem solchen Ort meist auch nicht zu tun. Ein paar junge Soldaten gebieten noch vor dem Grenzblock zum Halt. Offensichtlich halten sie sich für wichtig genug, um ungestört belästigen zu dürfen. Ihnen begegnen wohl nicht viele Ausländer, scheint es. Unsere Pässe wollen sie sehen, was sonst. Die erste Passseite interessiert sie kaum, viel eher die gesammelten Stempel. Dann deuten sie auf den inzwischen unübersehbaren Grenzblock. China, da drüben! Ach was, denken wir. Wirklich?! Doch sind wir zu gut drauf, als dass wir den Unsinnigen ihren Unsinn beweisen müssten und ziehen ab. Und dankbar, was sonst...
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Ein weiterer Wichtigtuer läuft uns noch vor den Stemplern der Passkontrolle entgegen. Sind wir wirklich so anders? Unsere Pässe, aber flott! Wer so wichtig ist, hat selbstverständlich keine Zeit für Freundlichkeiten. Mit Formularen kehrt er zurück. Während wir ausfüllen, werden wir in einem Stile befragt, als hätten wir sonstwas vor. Reiseroute, Reisedauer, vorherige Chinareisen. Warum das alte Visum nicht im neuen Pass zu finden sei. Der Kollege wirkt skeptisch, mindestens aber äußerst wichtig. Anscheinend antworten wir zufriedenstellend, denn er zieht wieder ab. Er prüft, wir warten. Möglicherweise sind ja unsere Pässe gefälscht, die Visa gleich mit und beides ist den großzügigen Leichtgläubigen aus der Botschaft nicht aufgefallen. Während wir warten, schwirrt uns der Hinweis des Visaantragsformulares im Kopf herum, dass es sich die chinesische Regierung in Form ihrer wahnsinnig wichtigen Repräsentanten vorbehält, wen auch immer ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Soweit wird es der kalte Krieger schon nicht kommen lassen. Tatsächlich dürfen wir passieren, welch ein Glück. Der Kollege von der Passkontrolle nimmt es nicht weniger genau und prüft minutenlang, ob der Mann auf dem Passfoto wirklich der vor ihm Stehende sein kann. Angeblich sehen ja auch wir für die Chinesen alle gleich aus. Auf was die dann wohl achten, frage ich mich, während der Kollege prüft und prüft. Die Augenfarbe, die Stirnfalten? Hinter mir staut es sich bereits. Zumindest wirken die Gestauten bestens unterhalten. Ist ja auch so spannend. Es laufen wohl auch schon die Wetten: kommt er durch oder nicht? Er kommt, eine schwere Geburt!
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Kaum sind wir dem Tempel der Willkür entronnen, fällt aller Zweifel. Wenn wir uns jetzt nicht allzu blöd anstellen, können wir tun und lassen was wir wollen. Das ist China. Trotz Sondergenehmigungen noch und nöcher. Der Grenzort Mohan wirkt moderner und weltgewandter, als die meisten Städte in Laos. Dennoch fangen wir die Blicke, mehr noch als zuvor im Nachbarland. Schwer bepackt stapfen wir in den Ortskern. Viele Ausländer schaffen es offensichtlich nicht in diese Ecke der Welt, vielleicht zwei oder drei pro Tag, schätzen wir. Damit erfüllen wir die Quote. Geld und SIM Karte sind schnell organisiert, das erste chinesische Essen noch schneller. Dank des Google Übersetzers klappt diesmal auch die Verständigung. Was hätten wir uns auf der letzten China Reise an Stress ersparen können, wären wir schon damals mit allen Wundern der Technik ausgestattet gewesen. Ein Taxi bringt uns zur abgelegenen Unterkunft, ein wenig teuer zwar, aber uns scheint alles recht. Dort ist keiner da, noch nicht einmal der Hund. Wir laufen von Tor zu Tor und machen durch lautes Rufen auf uns aufmerksam. Schließlich öffnen sich die Pforten doch noch. Wenig überraschend sind wir die einzigen Gäste in diesem Feriendomizil, so ganz außerhalb unserer üblichen Preisklasse. Der Bauherr muss ein reicher Mann gewesen sein, so groß und schwer sich die feinhölzernen Hütten auf dem unverbauten Grundstück ausdehnen. Man versucht es uns so recht wie möglich zu machen, während wir die gebuchten zwei Nächte aussitzen. Eigentlich sind wir nur in dieser vorgebuchten Unterkunft gelandet, weil wir vergessen hatten, unsere für das Visum obligatorischen ersten Nächte im Reich zu stornieren. Wir ertragen die Stille tapfer, arbeiten, sinnieren, verweilen, während wir nach und nach herausfinden, was alles nicht geht in China. Whatsapp, Website und vorallem Google. Erst wenn letzteres nicht mehr funktioniert, erfährt man, wie schlecht eigentlich konkurrierende Suchmaschinen sind. Selbst unser kostenloser VPN Schummelserver läuft nicht lang genug, um nachhaltig zufriedenstellend zu bescheißen. Erst später werden wir bessere, härtere Methoden entdecken, um dem wachen Auge der Staatsmacht zu entrinnen.
Der Blick aus dem Fenster entschädigt für den ungewollten Terz. Die zu dieser Jahreszeit allgegenwärtige Tristesse fühlt sich eher wie verdiente Ruhe an. Das einsame Bellen eines eingepferchten Hundes durchdringt ab und an die Stille, die sonst allein vom abendlichen Zirpen der Zikaden beherrscht wird. Die grünen Berge Yunnans haben uns eingefangen. Wir befinden uns an der subtropischen Wetterscheide Ostasiens, in der sich je nach Saison sommerlich heiße Temperaturen mit der Nasskälte des Winters abwechseln. Wir philosophieren, was hier alles wächst. Die blutrote Erde ein Paradies für die Hobbygärtner, deren abgedeckte Felder immer reich gefüllt scheinen. Im Winter Kohl, Kartoffeln, Rüben. Im Sommer Bananen, Mango, Papaya. Die Provinz, die sich von den Grenzen Burmas, Laos und Vietnams bis an die hohen Ausläufer des Himalayas erstreckt, ist berühmt für seine ethnische Vielfalt. Von Chinas über 50 anerkannten Volksgruppen, finden sich bereits über die Hälfte allein in Yunnan. Ähnlich wie in Laos und Burma, verlaufen in der Subprovinz Xishuangbanna mehrere Wanderrouten, die dem meist hanchinesischen Einheitstouristen die ethnische Vielfalt des Vielvölkerstaates erlebbar machen. Die so wunderschöne Provinz ist ein gutes Stück größer als Deutschland und bedeutet blumig übersetzt soviel wie 'südlich der Wolken'. Ein wenig leidet sie unter ihrer exponierten Lage, die auch im Norden weitläufig von den hohen Bergen des Hengduan Gebirges abgeschnitten wird, einem gewaltigen Nebengebirge des Transhimalayas. Yunnan gilt als zweit-ärmste Provinz des Landes. Dies sieht man den pittoresken, kleinen Städten und der Infrastruktur nicht an. Moderne Autobahnen, die sich beinahe durchgängig auf Stelzen entlang der steilen Hänge schmiegen, verkürzen die Distanzen und Fahrtzeiten. Nach und nach kommt das bergige Land in der Neuzeit an.
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Wir sind schlicht beeindruckt, in welchem Tempo wir durch das unwegsame Gelände kommen. Hinweisschilder weisen abseits der Schnellstraßen Nationalparks und intakte Natur aus, in der selbst wilde Elefanten noch ihre Heimat finden. Ob dies auch Ruhe bedeutet, können wir nicht ermessen. Die Volksrepublik entdeckt den Natur- und Artenschutz, und setzt diesen, wenn auch partiell, mit aller Macht der Zentralregierung durch. Zuviel wurde während der unkontrollierten, oft von Einzelinteressen geleiteten Industrialisierung zerstört, verjagt, vernichtet. Wenn es also der Schutz der letzten wilden Dickhäuter des Landes erfordert, werden nun auch ganze Dörfer umgesiedelt. Strikter Naturschutz lässt sich in einer überbevölkerten Welt nuneinmal nicht mit Einzelinteressen vereinbaren, schon gar nicht im China der Gegenwart. Da müssen wir nur an Wolf, Luchs, Bär oder Wisent denken. Wer würde hierzulande schon gern sein Heim für geschlossene Naturschutzgebiete räumen. In einer Zeitung lesen wir, dass der Chinese im Sinne der Lebensqualität neuerdings nach sauberer Luft strebt. Nun sollen im kahleren Osten des Landes jährlich Gebiete von der Größe Irlands wieder aufgeforstet werden. Chinesische Konsequenz eben!
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Wir erreichen Jinghong. Die für den Durchschnittswestler namenlose Stadt ist erstaunlich schön geraten. Sofern eine mittelgroße chinesische Stadt überhaupt schön sein kann. Beinahe alle Gebäude wirken jünger als 10 Jahre und beherbergen die Auswüchse westlicher Gesellschaften. Handyläden und Kettenrestaurants. Die kleinen Suppenküchen, dampfend und spartanisch, weichen bereits in die Hinterhöfe, wo sie zwischen Park- und Wohnhäusern ein Schattendasein führen. Noch weiß der Chinese, wo er sie findet. Doch wen gerade ein kleiner Hunger überkommt, der sollte schon mit offenen Augen über die breiten Wege wandeln. Die schicken Lokale in der ersten Ladenzeile kompensieren ihren Leerstand derweil mit doppelten Preisen. Der Hunger plagt uns jedoch nicht. Vielmehr wollen wir schnell unsere Unterkunft finden. Sie liegt in einer Gasse hinter einem unverfehlbaren Tor. Ein Schild gibt uns Gewissheit, soweit so gut. In der Gasse jedoch drängen uns zehn gleiche Türen das Scheitern auf. Wir erreichen die Gastwirtin per Telefon, die uns irgendwie zu verstehen gibt, wir sollen warten. So verstehen wir es zumindest. Vermutlich ist sie gerade nicht zugegen und kommt alsbald. Bis uns nach einer knappen Stunde die Ungeduld packt und wir in den Onlinebewertungen den Hinweis finden, es doch einmal hinter der zweiten Tür im dritten Stock zu versuchen. Und siehe da - in einem eigenen Geschoss eines Wohn-hauses liegt eine vorzeigbare Herberge mit etwa 15 Zimmern. Die Wirtin schaut schuldbewusst und kann sich genau in diesem Moment vorstellen, wie wir ewig und drei Tage vor dem Tor gewartet haben. China halt... Wer das Land bereist, akzeptiert stillschweigend derartige Szenen, denken wir angefressen und erhalten als Entschädigung ein besseres Zimmer.
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Eigentlich nur auf der Durchreise, verlängern wir. Xenia kränkelt. Gelegenheit genug, endlich unser Tibetabenteuer anzukurbeln. Mit einer in Lhasa ansässigen Agentur stehen wir seit einer Woche in Kontakt. Wir beschließen, ihr zu vertrauen und nun die Kaution zu überweisen. 600 Euro für 8 Tage pro Person machen Tibet für uns zum teuersten Abschnitt unserer gesamten Reise. Aber nachdem wir uns bei der letzten Reise aus Kostengründen gegen eine Reise auf das Dach der Welt entschieden hatten, nährt sich unser Entschluss, dass ein weiteres Fernbleiben die Sache auch nicht besser macht. Immerhin beschließen wir den abenteuerlichen Weg. Wir wollen vom äußersten Süden Yunnans bis nach Qinghai reisen und von dort aus nach Lhasa fliegen. Dort würden wir uns zu einer Reisegruppe gesellen, wie es die Vorschriften verlangen. Zuvor müssten wir noch sobald wie möglich unser Visum verlängern und die Reisegenehmigung sollte dann nach Yushu übersandt werden.
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Während Xenia sich zurück ins Bett verkriecht, besichtige ich den Manting Park. Das Wetter ist frühlingshaft warm und der Park selbst vermittelt im Sonnenlicht das Ambiente eines botanischen Gartens. Nah am Kitsch überwuchern bunte Gewächse aller Art die Wege. Der Park selbst war der Herrschaftssitz des damaligen Dai Kaisers und ist, wie so vieles im Land, mächtig alt. Schon vor 1300 Jahren entflohen die damaligen Regenten ihrem stressigen Alltag und flanierten sinnierend um den künstlichen See. Der ausladende Baustil folgt dabei dem Geschmack seiner burmesisch geprägten Erbauer. Auch heute noch stellen die Dai die größte Minderheit der Region, deren Name sich nicht zufällig von den benachbarten Thai ableitet. So klärt der Park die meist hanchinesischen Besucher über die Eigenheiten dieses Volksstammes auf, als auch über ihre Traditionen und ihre Religion. Die allabendliche Zeremonie, die mit der für China typischen Opulenz inszeniert wird, verkneifen wir uns dagegen.
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Am nächsten Morgen ist Xenia erwartungsgemäß wieder auf dem Damm. Knapp 10 Stunden Busfahrt erfordern das auch. Wir wollen nach Jianshui, welches wiederum als Ausgangspunkt zu den Yuanyang Reisterassen dient. Weil wir aber nicht jeden Tag derartige Bustorturen überstehen wollen, bleiben wir auch hier zwei Nächte. Ein wenig wähnen wir uns dennoch im fernöstlichen Reisemodus. Fahren, sehen, fahren. Schlafen. Wie schön Jianshui ist, erfahren wir erst, als wir müde die gewaltigen Stadttore passieren. Mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen, seinen schrägen Dächern und seinem gemächlichen Alltag erinnert das Städtchen an das typisch dörfliche Leben Yunnans. Ein Dorf ist es jeoch schon lang nicht mehr. Graue Klötze belagern bereits den äußeren Stadtring. Doch trotz Bevölkerungsexplosion und Kulturrevolution konnte sich Jianshui jene Nostalgie erhalten, von der es heute zehrt. In einer schiefersteinernen Gasse finden wir unser Zimmer in einem Hof, der sich, wie alle Höfe hier durch ein großes, schweres Tor vor ungewollten Blicken verschließt und sich allein dem Auge des Besuchers öffnet. Abends finden wir sogar unsere heißgeliebte rote Wurst wieder. Sie ist eine wahre Delikatesse und wesentlich leckerer, als ihre Beschreibung vermuten lassen würde. Sie ist nämlich leicht süß und wird unter anderem mit Zimt gewürzt. Was nach Weihnacht klingt, schmeckt schlicht vorzüglich als Einlage in den unzähligen Suppen des Landes. Während wir auf unsere warten, läuft ein Horrorfilm im Abendprogramm. Die Kinder stellen das Essen ein und schauen gebannt, wie sich die Protagonistin ihr ungeborenes Kind aus dem Bauch schneidet, um den Dämon ihrer Mutter zu besänftigen. Statt des Films beobachten wir die kleinen Kaiser, die es offenbar nach angemessener Unterhaltung verlangt. Wir erhoffen uns keine frühkindlichen Schäden für die jungen Zuschauer und wundern uns über die ausbaufähige staatliche Sende-beschränkung zu dieser Zeit. Die Eltern jedenfalls sind froh, dass die Wänster schweigen. Die Wurst schmeckt trotzdem.
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Die Geschäfte des Ortes folgen dem altbekannten Muster chinesischer Touristenorte und verkaufen die stellvertretendste Ware der Gegend in begrenzter Vielfalt und viel zu großem Angebot. Die Ware des Ortes sind Teekannen aus Ton. Laden um Laden reiht sich entlang der Flaniermeilen. Die Preise sind mindestens mutig, wenngleich ein jedes Servis handgefertigt wurde und das Können der Töpfer vor diesem Hintergrund schlicht beeindruckt. Während wir uns durch die Auslage staunen, fällt uns vor dem Hintergrund der Preisgestaltung, das hiesige Empfinden für den guten Namen auf. Zwei für uns identische Kannen unterscheiden sich neben ihrer beachtlichen Preisdifferenz allein durch die Hand ihres Meisters, wie man uns erklärt. Dem Chinesen ist das Renommee der Fabrikanten und ihrer Waren offenbar wesentlich wichtiger als uns. Den dazugehörigen, meist grünen, Tee finden wir in den Geschäften nebenan, die in jeder Stadt allgegenwärtig sind. Lieber drei Tage ohne Speisen, als einen ohne Tee, heißt es im Land. So verwundert es auch nicht, dass der Chinese seinen Tee, wohin auch immer in einer handlichen Halbliterthermoskanne transportiert. Hier wird allerdings kein Standardtee konsumiert, sondern rotfermentierter Pu'er Tee, dem auch in Europa eine beinahe magische Kraft angedichtet wird. Auch die Größe der Kannen unterstreicht seine Exklusivität. Genüsslich wird er aus einem gerade schnapsglasgroßen Becherchen getrunken.
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Weil wir schon einmal da sind, besuchen wir den örtlichen Konfuziustempel. Er ist nach dem Tempel in Qufu, Konfuzius hauptsächlicher Wirkungsstätte, der größte seiner Art. Gerade wird er aufgefrischt und saniert. Wie so viele Tempel Chinas besticht er durch seinen andächtigen Stil, der es dem ruhigen Betrachter einfach macht, sich in jene Stimmung zu versetzen, die ein solches Bauwerk erfordert. Lehr- und Wirtschaftsgebäude in gleichem Stile besetzen die Gärten, während schwere Mauern die nötige Ruhe vor dem Trubel der Straße schützen. Bänke vor steinernen Tafeln mit winzigen Inschriften laden zum Sitzen und Auswendiglernen ein. Letzteres verkneifen wir uns großzügig, wobei wir uns vorstellen, wie über die Jahrhunderte nach Erleuchtung Suchende von Bank zu Bank und Tafel zu Tafel wanderten, um letztlich allwissend die Gärten zu verlassen. Ein großer See beherbergt neben bunten Kois die Ruheständler der Stadt, die sich an runden Tischen zu Mahjong und Kartenspiel treffen. Selbst wir sind ihnen nicht interessant genug. Kurz heben sie den Blick und fallen ins Gelächter, als sie unsere Neugier für ihr kollektives Treiben bemerken. Tagein, tagaus sitzen sie hier und vertreiben in Gemeinschaft die Einsamkeit, die allein zu Haus sicher schwerer zu ertragen wäre.
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Nach einer erneut ewigen Busfahrt über drei Stationen und zwanzig Dörfer erreichen wir Pugao im milchig grauen Staubregen. Das Auge reicht keine zwei Häuser weit. Von den berühmten Reisterrassen, einem Zeugnis menschlicher Schaffenskraft, ist so natürlich nichts zu sehen. Es ist kalt, die Landschaft komplett verhangen, der Ort hässlich. Ob es besser wird, kann niemand wissen. Wir haben die Schnauze ziemlich voll! Die Zimmerpreise suggerieren dennoch beste Aussichten in exponierter Lage. Ob man uns verarschen will, mutmaßen wir, während wir unser, in dieser Stimmungslage doppelt so schweres Gepäck, über die Hänge asten. Unser präferiertes Hotel ist ein Loch. Auch Baustaub, provisorische Planken und herumliegendes Werkzeug hält den Gastwirt nicht davon ab, uns seine überteuerten Zimmer als Schnäppchen verkaufen zu wollen. Erneut konsultieren wir das Internet. Besserung verspricht ein etwas exklusiveres Gasthaus. Da bekommt man wenigstens, was man zahlt. Der unwissende Betreiber erklärt uns jedoch, er habe keine Zimmer mehr. Ungläubig führen wir ihm seinen Internetauftritt vor, der noch mehrere verfügbare Zimmer ausweist. Die könnten wir jetzt buchen und uns anschließend überraschen lassen. Hmm, meint der Kollege. Er wisse dennoch nicht, wie er die offenen Zimmer auf der Website schließt, erklärt er pikiert. Schuldbewusst führt er uns zu seinem Kollegen Richard in das beinahe unbelegte Hostel im Ort. Die Zimmer sind akzeptabel, so sind wir froh, dass die Suche ein Ende hat. Müde fallen wir ins Bett.
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Am nächsten Tag hat es mich erwischt. Krank. Das Wetter ist noch immer schlecht, da fühl ich mich umso kränker. Einzig ein kleines Loch am Morgen ließ erahnen, welches Spektakel sich dem Betrachter bei klarer Sicht offenbart. Weshalb soll ich mir in dieser milchig kalten Suppe neben der Laune auch noch meinen Zustand verderben, mutmaße ich mich zurück ins Bett. Der Tag Ruhe tut gut. Auch wenn wir nun schon über ein Jahr am Stück urlauben, haben wir selten frei. Umso besser also, wenn Unbehagen dann die nötige Ausrede schafft, einfach liegen zu bleiben. Schöne Langeweile. An einem schönen Ort fühlt sich auch Warten gut an, selbst wenn er wie jetzt, nur die Fantasie beflügelt. So kommen wir mit Richard ins Gespräch, der wirklich Richard heißt, weil er Taiwanese ist. Als solcher dürfe er zwar ein Geschäft in China betreiben, müsse es aber nach zwanzig Jahren dem Staat übertragen. Soweit geht die Freundschaft zum Inselstaat also doch nicht. Doch er arbeite gern hier, denn er liebe die Region, erklärt er ausschweifend. Außerdem könne man hier normal arbeiten. Er habe es auch in Japan probiert, aber das sei ja nicht mehr normal. Da würden alle immer nur arbeiten, auch wenn es kein Gesetz gebe, dass dies vorschreibe. Doch auch er habe sich den Gesetzen der Masse gefügt und sei dann auch ständig abrufbar geblieben. Oft hätte man dabei gar nichts zu tun, aber man ginge halt einfach nicht. An seinen freien Tagen habe er dann immer nur geschlafen. Nein, da hätte ihn auch der Verdienst nicht halten können. Trotzdem seien die Japaner unfassbar freundlich und würden ihre größte Mühe darauf verwenden, dem jeweils anderen ja keine Umstände zu bereiten. Pünktlich in den Feierabend zu gehen, macht dem Chef also vermutlich Umstände. Den kompletten Jahresurlaub zu nehmen, auch.
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Am Abend lernen wir Lukas kennen. Die Begegnung wirkt beinahe arrangiert, so wie sich Richard für uns freut, als er uns einen Landsmann verspricht. Schüchtern setzt sich Lukas zu uns an den Tisch, die Kälte macht uns alle träge. Für einen jungen Hamburger seines Alters umgibt ihn eine spannende Geschichte. Er erklärt ruhig und sachlich, als gebe er zuweilen Schulungen. Sein Blick ist erstaunlich fokussiert. Die letzten drei Monate verbrachte in einem Kung Fu Kloster. In täglichem Training stählte er Körper und Geist in der unbeheizten Kälte Zentralchinas. Ja, das sei schon hart gewesen, meint er, wenngleich erst derjenige wisse, was Härte sei, der mit Chinesen trainierte. Die müssten sich für falsch ausgeführte Übungen schonmal schlagen lassen. Als Europäer reiche es, wenn man die Umstände ertrage. Einen Tag frei die Woche, an zwei Abenden Ausgang. Für uns klingt das nach Gefängnis, monieren wir. Ja, das wäre schon hart gewesen, wenn auch kurz. Es gebe Menschen, die freiwillig zwei Jahre in solchen Klostern verbrachten und anschließend einen Meistergrad erreichten. Nein, das sei ihm dann doch zuviel. Dennoch sei seine Erfahrung in etwa der gleichgekommen, die er hatte machen wollen.
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Der nächste Morgen beginnt vielversprechend. Die Sonne bohrt sich durch den Dunst, der, wie wir nun sehen, einzig aus Wolken besteht, die sich vom Tal über die Berge schieben. Richard rät uns in den Nachbarort zu fahren und von dort durch die Terrassen zu wandern. Diese ziehen sich, einst vom Volk der Hani errichtet und stetig ausgebaut, kilometerweit die Hänge entlang. Sie sind die größten ihrer Art, wobei die höchsten Terrassen gewaltige 1800 Stufen besitzen. Durchschnittlich werden zwei Stufen von etwa einem knappen Meter Höhe voneinander getrennt. Noch immer würden sie stetig erweitert, wobei es bereits über 1000 Jahre dauerte, die bestehenden zu errichten. Wir sind begeistert von der Aussicht des Ortes. In der Ferne ziehen die ersten Bauern auf die Felder, in Bambuskörben tragen sie Enten, die schon bald das Zeitliche segnen werden. In den bewässerten Feldern fressen sie sich an Schnecken und anderem Getier fett und sind daher doppelt nützlich.
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In einem engen Taxi fahren wir in den nächsten Ort, für welchen heute Markt angekündigt ist. Für Xenia stets ein Segen. Die Hani leben noch immer ursprünglicher, als sie es nach unserem Ermessen müssten und tragen beinahe ausschließlich ihre Trachten. In den Körben, die zuvor noch mehrere Enten beinhalteten, zwängen sich nun gar nicht so kleine Schweine. Quikend bemängeln sie, dass ihr Nährwert über dem Tierwohl steht. So quadratisch verpackt lassen sie sich leichter bewegen und handeln, würden ihre Händler antworten. Der Markt ist nicht nur uns ans Herz gelegt worden. Im Gedränge sehen wir mehr Ausländer, als in den kommenden Wochen im Land. Yuanyang ist dann doch touristischer Mainstream. Nach einer halben Stunde setze ich mich ab, schaue mich um, warte am Rand, schaue genervt. Xenia ist derweil in der Masse blauer Hüte und Schürzen verschwunden. Kurz erspähe ich sie, um sie im nächsten Moment doch wieder aus den Augen zu verlieren. Zwischen all den Menschen scheint sie verloren in ihrer Fotowunderwelt. Na das kann noch dauern. Während ich warte, beobachte ich das Zerlegen der Hühner. Nichts kommt hier um. Vor einem Hackstock sortieren die Männer Innereien. Leber zu Leber, Herz zu Herz, sogar Darm zu Darm. Eine Arbeit, die zum Schwatzen taugt. Die Männer scheinen bester Laune, ich dagegen könnte spätestens jetzt gehen...
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Als sich Xenia irgendwann löst, schaffen wir es doch noch, ein wenig durch die Reisterrassen zu wandern. Dem Wetter hat die verlorene Zeit zumindest gut getan, das klart nämlich mehr und mehr auf. Ein wenig Nebel liegt freilich immer noch über den Feldern, besonders beim Blick in die Tiefe. Schon nach wenigen Kilometern über irritierend asphaltierte Wanderwege, bieten sich die ersten grandiosen Aussichten. Ein Vorgeschmack. Hinter einer Kurve entdeckt Xenia einen Trampelpfad, den ich bereits übersehen hatte. So folgen wir ihrer Nase und werden über einer steilen Klippe förmlich überwältigt. Etwa 200 Meter tiefer breitet sich vor uns eine Welt aus seichtem Wasser, verteilt auf hunderte kleine Felder, aus. Enten schwimmen als kleine Punkte darin, durchpflügen sie nach, wie uns scheint, extra eingesähten rötlichen Wasserpflanzen und anderlei Getier. Der blaue Himmel im Spiegel des windstillen Wassers. Förmlich ergriffen beschließen wir, zu rasten. Zwei ältere englische Herrschaften schleichen sich heran. Ihren gebuchten Fahrer hinterließen sie wartend in der Kurve. Ihm ist die Szene bereits Alltag geworden. Wenig verwunderlich und dennoch schwer nachvollziehbar an einem solchen Ort voller Magie und Licht. Er weiß, was er wann zu finden hat und so genügt es ihm. Hauptsache das Wetter stimmt. Welch ein Glück die beiden doch hätten, kommen wir ins Gespräch. Erst gestern noch sei an Ausflüge und Aussichten nicht zu denken gewesen, erklären wir ihnen. Sie stimmen zu. Ihr strammer Zeitplan hätte keine Verschiebung zugelassen. Drei Wochen reisten sie eine Strecke ab, für die auch wir drei Wochen gebraucht hätten. Wenn nicht länger. Er präsentiert uns seinen strammen Zeitplan inklusive Hotel und Tickets. Eine stolze Leistung für zwei Anfangssechziger. Das Gespräch hält nur kurz. Der Fahrplan des Fahrers ruft. Abschied. Sie gehen, wir rauchen.
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Nach einiger Zeit erreichen wir Bada. Hier ist es so schön, dass wir beschließen zu bleiben. Weder wollen wir weiter, noch zurück. Ein wenig zu früh ist es sicher, der obligatorische Sonnenuntergang an einem solchen Platz liegt noch drei Stunden entfernt. So versuchen wir uns erfolgreich im Buchen eines Zuges über eine chinesische Website. Glücklicherweise gibt es diese eine auch in Englisch. Sie wird uns mit der Zeit eine dankbare Hilfe im Land der Schriftzeichen werden. Und weil das dann doch schneller ging, als erwartet, laufen wir zurück in das nahegelegene Dorf auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit. Letztere finden wir nicht, dafür aber Dörfler in Trachten. Beinahe besser. Die beiden Damen sind mächtig alt, ihre Haut gefurcht und gegerbt. Sie würden uns das lohnendste Motiv seit langem abgeben. Freundlich devot bitten wir um ihre Erlaubnis, ein Foto machen zu dürfen. Sie gestikulieren, dass sie ein wenig Geld wollten. Eine berechtigte Forderung. Diese weiten sie soweit aus, dass wir letztlich doch kein Foto schießen und beleidigt von dannen ziehen. Der Tourismus verdirbt die Kultur, wenn auch wir selbst Touristen sind. Die Dreistigkeit der anderen die Bereitschaft, etwas Schmerzloses ohne Gegenleistung zu erbringen. Ein Dilemma. An unserem entdeckten Aussichtspunkt, treffen wir die Engländer wieder. Offensichtlich war der wohl doch nicht so geheim, wenn schon der Fahrer ihn kannte. Mit Schwatzen über das neue China, das alte Europa, vertreiben wir uns das Warten auf den großen Moment, der dann doch nicht so groß ist. Allgegenwärtig wird das langsam schwindende Licht silbern und diesig in den Feldern zerstreut. Wenn wir den so unroten Sonnenuntergang geahnt hätten - wer weiß ob wir geblieben wären.
Am Morgen ziehen wir erneut auf die Felder vor dem Ort. Diesmal pünktlich mit den Bauern und dem ersten Licht. Sei es die Zeit oder die Temperatur - die Bauern sind wenig froh über unsere Anwesenheit. Sie fürchten um ihre Felder und all der Arbeit Lohn. Es mag am März liegen, dass es noch immer wenig Reisende in die nasskalten Berge verschlägt. Die Bewohner hasslieben das Kommende, erwarten volle Gasthäuser und Kassen, zertrampelte Felder und zugestellte Wege. Der Müll staut sich schon jetzt in den Rinnen, auch wenn er vermeidbar wäre. Zumal in einem Land wie China. Horrende Strafen, meinetwegen Knast. Ich bin mir sicher, das schafft schnelle Abhilfe, wenn ich auch glaube, dass das eher die Einheimischen träfe, als die Gäste. Es mag Stimmen geben, die behaupten, dass vor allem in armen Ländern der Müll mit dem Tourismus komme, in einem Land wie China mit einem funktionierenden Abfallsystem ist es Ausrede. Ich muss niemanden erklären, dass Plastik nicht verrottet, so meine These. Das bestätigt das Auge und die Zeit. Eher ist es noch immer schockierend, wie wenige Menschen, buntes Plastik in grüner Natur, wirklich zu stören scheint. Trotz allem ist China ein sauberes, in Zukunft noch saubereres Land. Nur ist an einem solch wundervollen Ort, jeder aus purer Faulheit in die Landschaft geschmissener Gegenstand eben ein umso größerer Frevel.
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Gerade noch erreichen wir den Bahnhof in Jianshui. Der Zug geht kurz vor acht und dennoch hätten wir ihn bald verpasst. Richard hatte uns schon gewarnt, vor der Unzuverlässigkeit der Einheimischen, verpassten Bussen, ewig langem Geschleiche über winzige Dörfer. Doch das kannten wir schon. Den versteckten Bahnhof in Jianshui hatte er uns verschwiegen. Irgendwie schaffen wir es trotzdem. Zwei Plätze im Schlafabteil bis Dali, dann weiter nach Lijiang. Insgesamt knapp 1000 Kilometer durch Berg und Tal in 24 Stunden. Gerade die Moderne ist im Land des Fortschritts ein trügerischer Freund und so einiges braucht noch immer so lang, wie es eben braucht. Vor Hunger und mangelhafter Vorbereitung entdecken wir im Abteil die chinesischen Fertigsuppen - wie Fünfminutenterrinen, nur viel größer und ordentlich scharf. In 10 Geschmacksrichtungen, die alle gleich schmecken, weil eben scharf. Satt machen sie jedenfalls.
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Angekommen in Lijiang haben wir kein Auge für die wunderschöne Altstadt, die jedes Jahr Millionen von Touristen anlockt. Vorerst jedenfalls, denn wir haben eine Mission. Wir müssen unser Visum verlängern, noch bevor es überhaupt zur Hälfte aufgebraucht ist. Daher auch Lijiang: hier ist man Ausländer gewohnt. Andernorts würde man uns vermutlich zu verstehen geben, wir sollten wiederkommen, wenn es an der Zeit wäre, frühestens eine Woche davor, würde uns ablehnen, weil man nicht zuständig sei oder uns gleich an einen Ort verweisen, wo man eben Ausländer gewohnt ist. Das hilft uns aber nichts, weil wir ja inoffiziell auch unsere Tibetreise planen und wir langsam aber sicher ein für diese Zeit gültiges Visum einreichen sollten. Unseren Gastwirt bitten wir um die sofortige Meldung bei der Polizei. Bei der müssen wir uns nämlich vorübergehend registrieren. Morgen wollen wir dann in einem Ritt erst die Registrierung abholen, spezielle beglaubigte Passbilder machen lassen und damit dann ins Amt für öffentliche Sicherheit, kurz PSB. Die würden dann in etwa zwei Werktagen unser Visum verlängern. Genauso hatten wir bereits 2014 unser Visum ebenfalls in Lijiang verlängert.
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Nun aber stehen wir bereits vor der Polizei, weil wir gerade in die entsprechende Richtung bummelten und nun eben schonmal da sind. Kann ja nicht schaden, glauben wir. Die drei Anwesenden töten gerade ihre Langeweile durch stoisches Starren und erklären uns, die Kollegen, die uns registrieren könnten, kämen erst nächste Woche wieder, weil gerade Feiertage seien. Tolle Wurst! Dass deshalb gerade niemand zuständig sei, können wir irgendwie nicht glauben. Was wäre denn, wenn unser Visum akut auslaufen würde? Diskutieren bringt erfahrungsgemäß wenig, so fahren wir zum PSB. Auch der Kollege, ebenfalls Polizist, kann nicht glauben, dass die Polizei sinngemäß gerade ihren Dienst eingestellt hat und verweist uns zur Verkehrspolizei. Auf die könne man sich verlassen. Während wir sachlich bleiben, hängt sich immer wieder eine wirklich verzweifelte Chinesin in unser Gespräch. Ihr europäischer Mann hat sich derweil schon frustriert vor das Gebäude verlegt. Es stellt sich heraus, dass die Hochsicherheitsfotografen, die mit ihrer Kamera bestätigen können, dass wir wirklich wir sind, auch gerade freimachen. Bis nächste Woche. Was auch immer der Beamte ihr erklärt, so richtig zufrieden stellt es sie nicht. Wir jedenfalls könnten, vorausgesetzt wir brächten am nächsten Tag alle erforderlichen Dokumente mit, noch am Freitag unsere verlängerten Visa abholen. Es ist Montag. Da wir keinen Tag länger warten wollen, fahren wir direkt zur Verkehrspolizei. Völlig überraschend treffen wir dort die aufgebrachte Chinesin wieder. Die wurde selbst auch hierhin verwiesen, um die benötigten Passbilder machen zu lassen. Was die alles können. Der nette Kollege der Verkehrswacht spricht sehr gutes Englisch und erklärt uns, dass wir ein wenig Geduld bräuchten, aber er uns nicht vergessen würde. Nach einiger Zeit kommen wir an die Reihe. Erst die Bilder, dann die Registrierung. Es ist bereits später Nachmittag. Der Chinese nimmt es mit den Passbildern sehr genau. Diesmal müssen wir zwar nicht in eine maoistische Bauernkluft schlüpfen, dafür wird jedes abstehende Haar wegretuschiert. Ein Sysiphusarbeit. Um die Wartezeit für uns alle erträglicher zu gestalten, mutiert sein Büro in eine Räucherkammer. Wobei wir selbst mehr ablehnen, als dass wir aus seiner Schachtel rauchen würden. Tee gibt's auch.
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Nach gut zwei Stunden sind wir draußen, inklusive Registrierung. Nur stempeln lassen müssten wir die Scheine noch, das könne er nun wirklich nicht. Er gibt uns noch auf den Weg, wo. Dort allerdings ist natürlich alles zu, es ist kurz vor acht. War ja klar! Während wir angefressen durch die engen Gassen der Altstadt zurück ins Hotel schlendern, treffen wir auf eine kleines Büro der Touristenpolizei. Als wüssten wir es nicht besser, geben wir kurzerhand denen unseren Schein. Die beiden jungen Kerle versuchen uns natürlich zu verstehen zu geben, dass sie persönlich nicht dafür zuständig seien. Das wiederum verstehen wir natürlich nicht. Damit haben wir Erfolg und werden daraufhin auf eine andere Polizeiwache eskortiert, die sich, wie wir staunend feststellen, keine zwei Gehminuten von unserem Hotel entfernt befindet. Die Gassen sind reich bewandert von unzähligen Chinesen, die nur zu gern wissen würden, was den beiden Ausländern wiederfahren ist. Entweder sind wir Opfer oder Täter. Wir widerstehen den Blicken, die wir inzwischen schon gewohnt sind, denn wir haben eine Mission. Wir wollen es endlich hinter uns bringen! Auf der Wache gibt es auch noch Polizisten im Dienst, wenn auch wenige. Die meisten räumen in zivil Kartons aus und ein. Anscheinend wird gerade vorgerichtet oder umgezogen, wer weiß das schon. In einem Büro, in dem noch ein paar Schränke und Computer stehen, sitzt die für uns zuständige Dame. Zumindest erklären wir ihr es so. Der Mann der Verkehrswacht habe uns direkt zu ihr geschickt, weil sie uns zwei Stempel auf den Schein drücken müsse. Sie schaut verlegen und prüft unsere Pässe. Ja, das wären wir. Sie erbittet sich Bedenkzeit, bevor sie letztlich doch stempelt. Geschafft! Alles, was wir uns für morgen vorgenommen hatten, ist erledigt. Warten müssen wir dennoch - jetzt haben wir vier Tage Freizeit...
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Der Dienstag bringt Regen, nasse Gassen, schlierige Straßen. Dennoch fühlt es sich bekannt an. Auch auf der letzten Reise wurden wir nicht von der Kälte Yunnans verschont. Lijiang, dieser Ort zum Verweilen, liegt auf 2400 Metern Höhe. Da sind die sonnigen Tage oft stechend heiß und die kühlen gleich mal eklig. Die großen Attraktionen sparen wir uns diesmal, das bescheidene Wissen nur da zu sein, weil die Pässe es erfordern, macht träge. Gern erinnern wir uns, wie wir hier das erste mal dem Staat ein Schnippchen geschlagen haben und ihn um das horrende Eintrittsgeld für den Drachenteich geprellt hatten. Ein Motiv, das landesweit die Postkarten ziert. Ein Teich, ein Berg, davor eine Bogenbrücke. Alles derart geschmackvoll inszeniert, als hätte es sich ein Maler im Geiste fantasiert. Eine Frau hatte in Sichtweite der Zahlhäuschen gewartet, auf Unentschlossene, wie wir es waren. Die Situation erkannt und mit mafiösen Zischlauten beim Schopfe gepackt. Ein wenig Feilschen und das Loch im Zaun ward gefunden. Am helllichten Tage. Der Chinese, so wissen wir jetzt, hat eine herrlich pragmatisch kriminelle Ader. Der bescheißt nicht, um anderen Schlechtes zu tun, sondern sich etwas Gutes oder halt uns, genau dort, wo es der Staat nicht bemerkt. Vor lauter Aufregung waren wir auf der anderen Seite des Geländes gleich wieder hinausgelaufen, ohne dass es der desinteressierte Aufpasser hätte bemerken können. Zurückgelaufen hatten wir dann doch noch einen wunderbaren Nachmittag verbracht.
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Abseits der Altstadt passieren wir die überdimensionierte Mao Statue Lijiangs, die erste, die uns in dieser Größe je begegnet war. Ein wenig befremdlich wirken diese Götzen auf den aufgeklärten Westler, genau wie die allgegenwärtigen Portraits, die sich noch immer auf jedem Schein der Landeswährung finden, ob der Taten dieses Mannes. Das heutige China weiß sehr wohl über dessen folgenreichen Handlungen, wenn es auch eher bemüht ist, seine Verdienste zu rühmen. Der Zustand des alten Chinas und seiner Bewohner, vor nach dem Zusammenbruch der letzten Kaiserdynastie im Jahre 1911 den perfekten Boden für radikale Umwälzungen. Der als Sohn eines wohlhabenden Landwirts geborene Mao erkannte bei dem Studium der Schriften Marx' die gesellschaftlichen Ähnlichkeiten mit dem Europa des 19. Jahrhunderts. Die Gründung einer kommunistischen Partei im Land blieb demnach eine Frage der Zeit.
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Als Maos Truppen, ein Zusammenschluss revoltierender Bauern zunächst tief ins chinesische Reich fliehen mussten, um ihrer Vernichtung zu entgehen, wurde der chinesische Heldenmythos des 'Langen Marschs' gegründet. Trotz herber Verluste auf dem einjährigen, 10.000 Kilometer langen Irrweg ging Mao als unumstrittener Führer der kommun-istischen Bewegung hervor. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm er, trotz der Intervention von Amerika und Russland die Führung des destabili-sierten und heruntergewirtschafteten Landes. Genau hier beginnt das Schaffen des großen Steuermanns, der je nach Herkunft die Deutungs-hoheit über seine Verdienste beinhaltet. Unzweifelhaft hat Mao, mit welchen Mitteln auch immer, eine beinahe feudale Agrargesellschaft vom Zustand des chronischen Verweilens im bereits Erreichten in eine Wirtschaftsmacht transformiert. Unter Mao erreichte China eine Homogenität, die der Vielvölkerstaat nie kannte. Wenngleich das Wirtschaftswunder, das auch heute noch genügend Raum für Wachstum bietet, erst unter seinem Nachfolger Deng Xiaoping begann. Genau dieser gesellschaftliche Wandel begründet wohl auch seinen Ruhm. Der Auseinandersetzung mit den großen Rückschlägen der 'Hundert-Blumen-Bewe-gung', des 'Großen-Sprungs-nach-vorn' und der 'Kulturrevolution' kann da nicht allzu viel Raum gegeben werden. Diese wird, so sind wir sicher, irgendwann dennoch stattfinden, wenn sich das Land und die Gesellschaft selbst gemäßigt demo-kratische Strukturen verleiht. Dann werden auch die vielen Millionen von Toten der Regentschaft Maos und die systematische Zerstörung unzähliger Kulturschätze des Landes aufgearbeitet werden. Stillschweigend findet letztere allein schon durch die allgegenwärtige aufwendige Restaurierung zerstör-ter Tempel statt.
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Am Mittwoch schlendern wir, denn das Wetter lässt es zu. Noch einmal durch die Altstadt, bis die Füße brennen. Die vielen kleinen Gassen sind so verwinkelt, dass man ohne moderne Technik schon nach wenigen Minuten hoffnungslos die Orientierung verliert. Wir halten uns an den Tempeln der Bergseite bis wir zu den schönen Cafés mit Aussicht gelangen. Der Kaffee befriedigt, sein Preis natürlich nicht. Aber was will man machen, wenn man einfach mal ungestört schauen und genießen möchte. Da unterscheidet sich Lijiang inzwischen auch nicht mehr von Florenz oder Paris. Die Aussicht könnte zudem noch besser sein, aber wir sind zufrieden. Ein bisschen zumindest. Mit Gespür und Ehrgeiz finden wir einen Aufgang auf den aussichtsreichen Hügel der Stadt, den uns die zahlungspflichtigen Cafés eben noch verwehrten. Er führt zu den exklusivsten kleinen Hotels der Stadt und liegt in einer Gasse, die wohl nicht ganz zufällig eher Gemäuer und Donnerbalken vermuten lassen würde. Kein Tourist unter den Tausenden, der sich sonst noch zufällig hierher verirrt. Vor breitverglasten leeren Schlafzimmern sitzen wir nun und schauen in die Ferne. Der Jadedrachen Schneeberg ragt in der Ferne über die altgrauen Dächer. Wolken hüllen sich um seinen mächtigen Gipfel. Es hat sich gelohnt, wieder einmal.
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Donnerstag wollen wir es dann doch noch wissen. Wir verlassen die Stadt, ein bisschen zumindest. In Reichweite der gar nicht so kleinen Stadt befinden sich Dörfer, die gleiche Baukunst in anderer Variation präsentieren. Schuhe soll dabei besonders schön sein. Es hält Wort. Die Hochzeitspaare haben den Ort für sich entdeckt. Es wird ihnen leichtgemacht, denn der Ort offeriert eine wahre Hochzeitsfotoindustrie. Geschmückt in klassisch weißem Gewand oder gleich stilecht in provinztypischer Tracht sind sich die Paare nicht zu schade, sich in jedweder Pose den Linsen zu präsentieren. An den schönsten Mauern und auf den Brücken stehen sie Schlange, während die Schaulustigen schaulustig an ihnen vorüberziehen. Ungestellte Fotos gibt es in China nicht. Keine Zeit, kein Platz. Amüsiert ziehen wir vorüber. In einem Schaufenster töpfern die Ungestörten. Den Blick gesenkt. Auf ihre Tätigkeit fokussiert, bemerken sie uns nicht. Geduld scheint dem Chinesen angeboren, das Töpfern daher eine Pflichtdisziplin. Zwangsläufig muss ich an die Burnoutpatienten denken, die so gut hierher passen würden. Ins Land, als auch anschließend ins Fenster. Jetzt schauen sie auf, lachen über uns. Ein Hastiger muss von neuem beginnen, er hat einen rotierenden Klumpen geschaffen. Was man dennoch schaffen kann, wenn sich Geschick, Wissen und Kunst in fähigen Händen vereinen, zeigt der Verkaufsraum. Wer will kann ohne weiteres fünfstellig investieren, für Tonfiguren und dergleichen, wenn er denn kann. Wie gern würden auch wir zu jenen gehören, die nicht nur anerkennend staunen können und sei es nur für Dinge, wie diese.
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Es ist Freitag, juhu! Wir holen die Pässe und fahren nach Shangri La. Die schöne Fahrt hinauf auf das Plateau vergeht schnell, bei der Aussicht. Ein wenig Nostalgie kommt auf, als wir den Eingang zur Tigersprungschlucht passieren. Hier schneidet sich der wilde Jangtsekiang in seinen Anfängen durch die nicht weniger wilden Berge Nordyunnans und ist an seiner engsten Stelle gerade breit genug, dass ein sehr sportlicher Tiger ihn auf 25 Metern Weite überspringen könnte. Nur jeweils ein Tal weiter liegen die Ströme Mekong und Saluen. Über Hunderte Kilometer verlaufen sie, bereits jeweils selbst Tausend Kilometer lang, in parallel verlaufenden Schluchten durch das chinesische Dreistromland. Ein kleines Wunder der Natur, dass nur der interessierte Blick auf die Karte offenbart.
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Shangri La ist schon wesentlich kälter und die Luft dünner, als sie es noch wenige Stunden zuvor war. Eine Stadt wie ein Tor. Nach Sichuan, nach Tibet. Nach dem verheerenden Brand 2014, den wir damals nur um wenige Wochen verpassten, wurde sie inzwischen weitgehend wieder aufgebaut. Eine Leistung, die offenbar nur Chinesen zu vollbringen im Stande sind. Es sind nicht nur die Häuser, sondern vielmehr die reich verzierten Türen und Fensterrahmen in tausendfacher Ausfertigung, die unserer Anerkennung gebühren. Die Straßen sind derweil auch breiter geworden, nicht nur für die Touristen. Es würde uns kaum wundern, wenn in wenigen Jahren schon Autobahnen das Land jenseits der hohen Berge vernetzten. Ein Zug ist wohl auch schon in Planung. Obligatorisch laufen wir in den Ortskern und auf den kleinen Berg, der die größte Gebetsmühle der Welt als Wahrzeichen der Stadt zur Schau stellt. Sieben Männer bräuchte es mindestens, um sie anzudrehen. Genug wären da, wenn sich auch keiner die Mühe macht. Wir schon. Das können die anwesenden Tibeter natürlich nicht auf sich sitzen lassen und drehen mit. Jetzt, da es alle versuchen, stimmen die Chinesen auch mit ein. Langsam setzt sich das Ungetüm in Bewegung.
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Erneut in das Sumtsaling Kloster zu gehen, wäre wohl zuviel des Guten, finden wir. Es ist ohne Zweifel die Hauptattraktion der Stadt und liegt beinahe unverbaut an einem See, vor einem Berg etwa drei Kilometer vor Shangri La. Bis heute ist es das wohl schönste tibetische Kloster, das wir zu Gesicht bekamen. Damals war es auch das erste.
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Schon am nächsten Morgen fahren wir nach Deqin. Während wir am Busbahnhof warten, schauen wir unweigerlich auf Bilder und eingespielte Videos, die auf einem riesigen Fernseher durchlaufen. Sie mahnen die Fahrgäste zum Anschnallen auch im Bus und die Fahrer zum gemäßigten Fahren und Überholen. Leichen und Wracks, gefilmte Horrorunfälle - Verkehrserziehung auf Chinesisch. Angesichts der kommenden Strecken, machen sie wenig Mut. Die anschließende Fahrt durch die enge Mekongschlucht gerät mehr zum Spektakel als zur Gefahr. Wie so oft in den kommenden Wochen sind wir schlicht begeistert über die chinesische Straßenbaukunst. Die ist inzwischen Weltklasse und macht selbst den Schweizern Konkurrenz. Lange Schleifen feinporigen Asphalts, die sich nahtlos von Tunneln über Brücken winden. Auch in entlegensten Gegenden finden wir Straßen, die wesentlich aufwendiger wirken, als die Dörfer, die sie bedienen. Sie scheinen eher einem Prinzip zu folgen, als wirtschaftlicher Vernunft.
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Das Städtchen Deqin ist eine Sackgasse, wenn auch eine lohnende. Es liegt vor der Meili Kette, die wiederum die Grenze zu Tibet markiert. Diese ist den Tibetern heilig und ihre 13 schneebedeckten Gipfel einfach nur atemberaubend schön. Natürlich ist sie beinahe komplett zugezogen, als wir den Ort erreichen. So bangen wir und hoffen auf das nötige Glück, denn wir haben genau zwei Nächte. Eigentlich sollten wir ja nun genug Zeit haben und doch drängt es uns ein wenig. Tibet ist für uns nun ziemlich sicher. Etwa 2000 Kilometer wollen wir in den kommenden drei Wochen zurücklegen, um dann von Yushu nach Lhasa zu fliegen. Unverhofft kommt dann hoffentlich doch nicht zu oft. Beinahe alle Zimmer des Ortes sind auf die gigantische Bergkette ausgerichtet. Schon am späten Abend zeigt der Kawakarpo, der natürlich heilige Hauptberg seine schneeweiße Flanke. Den Tibetern ist der nach dem Kailash der bedeutendste Gipfel. Zudem ist er bis heute einer der höchsten unbestiegenen Berge dieser Erde. Die letzte bewilligte Expedition scheiterte 1991 kläglich mit dem Tod aller 17 Teilnehmer. In Folge dieses Desasters rang sich die chinesische Regierung dazu durch, jegliche weitere Versuche zu untersagen.
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Unsere Hoffnung setzen wir in den nächsten Morgen. Der enttäuscht uns zunächst, denn beinahe bleiben wir einfach liegen. Dann jedoch verschwinden, pünktlich zum Sonnenaufgang, die schweren Wolken, welche die Meili Kette blickdicht umhüllen. Auf der Aussichtsplattform, die folkloristisch ihren ihr zugeteilten Zweck erfüllt, reihen sich die Aussichtswilligen. Große Tafeln klären auf über die Bedeutung des Ortes, wenn auch neuerliche Prädikate noch über der religiösen Bedeutung stehen. So steht auch die chinesische Vier-A-Klassifizierung für besonders sehenswerte Sehenswürdigkeiten noch über dem UNESCO Weltnaturerbe. Nützliche Erläuterungen über die Geschichte oder Bedeutung für die Tibeter suchen wir gar vergeblich. Dennoch wurde nicht zuviel versprochen. Langsam senkt sich das rote Leuchten über den so ikonischen Spitzen des Massivs. Wenn auch der Moment weniger ergreifend ist, als es uns diverse Beschreibungen im Internet vorab glauben machen wollten, so verweilen wir gern, bis uns die Finger und Zehen abzufrieren beginnen.
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Wir sind mehr als glücklich, es wieder einmal nach Tibet geschafft zu haben. Das wahre, politische Tibet mag erst hinter diesen Bergen beginnen, für uns beginnt es schon ab hier. Dankbarerweise hatte Mao, nach seiner altruistischen Befreiungsaktion, das heutige Tibet wesentlich kleiner begrenzt, als es ursprünglich war. So können wir nun durch insgesamt vier von sechs Provinzen ohne jegliche Beschränkung reisen und dabei echte tibetische Luft atmen. Schon seit Shangri La ist die Bevölkerung, trotz aller Überfremdungsversuche und der Übervorteilung der Hanchinesen, in der Mehrheit noch immer tibetisch. Die nächsten Wochen reisen wir also durch Amdo und Kham, wie die tibetischen Exprovinzen damals genannt wurden, unserem Flug entgegen. Für's erste genügt uns die Aussicht in die tiefe Schlucht vor uns, in sich der Mekong in seinen grauen Schleifen durch das rauhe Gestein frisst und die weißen Berge davor. Unser Blick geht nach Westen, die Route nach Norden. Wir freuen uns darauf.
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