Es ist still in Cuzco, als wir mit dem Bus die letzten Hügel nehmen. Zu dieser Zeit sind die Straßen noch leer, doch schon wenige Stunden später steht hier alles. Die Stadt liegt in einem riesigen Tal, einem von sanften Hügeln umschlossenem Kessel gleich. Was auch immer reinkommt, bleibt auch da. Nur die Touristen gehen, der Tourismus selbst schon lange nicht mehr. Wir rechnen schon mit den unverschämtesten Taxifahrern, doch der Kollege bleibt fair. Er nennt seinen Preis, den wir halbieren - passt. Die Unterkunft liegt nur wenige Minuten vom unmittelbaren Zentrum auf einer gepflasterten Straße. Man gibt sich Mühe schön zu bleiben und dem Ideal jener Reiseführer zu entsprechen, die Cuzco in den erlauchten Kreis weltweiter Kulturmetropolen verorten. Ein wenig großzügig fallen jene Betrachtungen freilich aus, denn selbstverständlich ist Cuzco abseits des weitläufigen Stadtkerns nicht weniger hässlich oder weniger beliebig, als es die allermeisten Städte Südamerikas sind. Doch jeder, wie er kann. Und Cuzco kann dann doch recht viel.
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Wir schlendern durch die Häuserschluchten der peruanischen Hauptstadt, deren trister Himmel graue Schwaden durch alle Straßen schickt. So dicht am Meer mag das normal sein, genau wie das Wetter. Kühl zieht es in die Glieder, feucht bleibt es an der Kleidung hängen. Untergekommen in einem der bourgeoisen Viertel der westlich anmutenden Innenstadt, kommen wir noch immer an. Gelandet sind wir schon gestern nach überraschend langem Flug. Dreieinhalb Stunden zwischen Bogota und Lima, die doch einzig das eher winzige Ecuador überbrücken und so ein bisschen peruanischen Norden. Südamerika bleibt ein Ort ausgearteter Distanzen, deren Passagen erschwert werden von Bergen und wilder Natur. Die Entscheidungen abermals zu fliegen fiel deshalb umso leichter, denn der Landweg hätte uns wohl stattdessen dreieinhalb Wochen gekostet. Und ein paar zusätzliche Nerven, denn Ecuador hat wohl ein empfindliches Sicherheitsproblem, gerade in Bezug auf den Tourismus. Nichts Ungewöhnliches soweit und doch eine dankbare Entscheidungshilfe.
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Alles in der Welt ist nur für den da, der die Augen hat es zu sehen.
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