somebody somewhere
  • Reise
  • Weg
  • Länder
    • Neuseeland
    • Australien
    • Malaysia & Singapur
    • Thailand
    • Indonesien
    • Laos
    • Kambodscha
    • Vietnam
    • China
    • Nepal
  • Galerie
  • Notizen
  • Über uns
    • Planung
    • Ausstattung
    • Technik
    • Bücher
  • Kontakt

Auf dem Weg um die Welt


​...und zu allem was dazwischen liegt

Alt & Neu - Auf der Seidenstraße bis nach Peking...

2/7/2018

0 Kommentare

 
Bild
Bereits mitten in der Nacht ist es, als der Zug in den Bahnhof von Golmud einläuft. Wie wir es bereits kennen, laufen wir durch ewig lange Kanäle unter dem Gebäude dem Ausgang entgegen, bis wir plötzlich unvermittelt vor dem grauen Bahnhofs-blockbau stehen. Graugrüne Taxis, zumeist nicht weniger kantige Volkswagen Santanas, wie sie allerorts für die Volksrepublik typisch sind, warten in langen Reihen vor dem Hauptgebäude. Ihre Fahrer müde und rauchend daneben. Die Nacht-arbeit sind sie gewohnt, kommt doch beinahe jeder Zug von und nach Lhasa um diese Zeit durch die Stadt im Nichts. Gerne steigen wir also ein. Das Hotel, einige mit Zimmern ausgestattete Geschosse in einem Büroturm, finden wir schnell. Zudem ist es überraschend schön und rein optisch so gar nicht unsere Preisklasse. Wie tot fallen wir in die Betten. Trotz der rückenschonenden Matratzen fällt die Landung im ersten Ort nach Tibet dankbar sanft aus.
Bild
Erst Tags darauf erfassen wir, wie weit abseits Golmud dann doch liegt. Sie ist, gemessen an der Fläche des Verwaltungsgebietes von der Ausdehnung Griechenlands, die größte Stadt der Welt. Golmud ist ein einziger Zweckbau, umgeben von endlosen Stein- und Sandwüsten. Sie liegt so abgelegen im Nichts des bereits abfallenden Hochplateaus, das sie sich das Prädikat trostlos redlich verdient. Dabei versucht die Lokalregierung alles in ihrer Macht Stehende, um Anreize für einen freiwilligen Zuzug zu schaffen. Moderne Gebäude, weite Parks, westliche Einkaufszentren und deren reich ausgestattete Geschäfte. Die Konsumenten locken sie mit ihren eigentlich viel zu günstigen Preisen der Waren, die von wo auch immer in die Stadt transportiert werden müssen. An den Straßen reihen sich noch die kleinen Garküchen, die man andernorts nur noch in den Hinterhöfen findet. Sie warten geduldig auf Kundschaft, Touristen sehen sie selten.
So befällt Golmud der Reiz der Abgeschiedenheit, die allein Grund genug für so manchen Abenteurer ist, sich in dieses Nest zu wagen. Im Netz finden wir allerlei Erfahrungsberichte, die sich alle in der Botschaft einen, was man hier machen kann. Nämlich nichts. Aber wer gern am unmöglichsten Ort dieser Welt weilen will, der soll kommen. Und so kommen doch so einige. Ab und an. Dabei ist es ebenso der einzig mögliche Zwischenstopp für all jene, die ohne größere Umwege nach Dunhuang und über die Heixikorridor genannte Traverse zwischen Chinas Osten und seinem fernen Westen weiterziehen wollen. Das ist auch unser Ziel. Obwohl laut Plan das nächste Riesenprojekt nach der Tibetbahn, nämlich deren Anschluss durch die Wüste Gobi an die Bahnverbindung nach Urumqi, Turpan, Kashgar, eigentlich schon fertig gestellt sein sollte, müssen wir mit dem Bus Vorlieb nehmen. Einer Schnitzeljagd gleich, die uns an unsere letzte Chinareise und vordigitale Übersetzung mit Buch erinnert, finden wir den richtigen Schalter am richtigen Busbahnhof. Vorausgesetzt das Gegenüber spielt mit, brauchen wir dazu lediglich Zettel, Stift und Taxi. Der ablehnenden Geste und dem chinesischen Alltagswort 'Meijo', gleichbedeutend mit 'geht nicht', 'ist nicht', 'Nein!', folgt die Beschriftung unseres Zettels mit für uns unkenntlichen Zeichen und der hoffentlich richtigen Reaktion der Taxifahrer. Auch wenn sich das Spiel in Vergangenheit schon über drei, vier Stationen erstreckte, landen wir letztlich immer am rechten Ziel. Ohne Sondergenehmigung, die noch vor wenigen Jahren erforderlich war, buchen wir die Passage und verkriechen uns im Anschluss in unserem modernen Hotelturm.
Bild
Bild
Die Weiden und Berge sind schon seit der vorletzten Nacht ewig kargem Geröll gewichen, dass sich flach und breit über die Ebenen ausdehnt. Bis auf wenige Ausnahmen verläuft die Strecke schnurgerade. Erst kurz vor Dunhuang erspähen wir die ersten, wahrlich gigantischen Dünen, die der Stadt den Charakter einer Oase verleihen. Wir beziehen unser Zimmer mitten in der Stadt und wagen uns hinaus. Gleichermaßen ist die Stadt modern, praktisch und beinahe schön. Spätestens jetzt sind wir wieder im China, wie wir es kennen. Unmittelbar vor dem Hotel zieht uns der unwiderstehliche Geruch frisch gebackener Pekingenten in die Nasen, für schlappe 3 Euro das Stück. Kaum können wir ihm widerstehen. Am Markt bieten die Händler ihre Ware feil. Datteln, Nüsse, getrocknetes Obst. Es riecht nach Lamm. An langen Spießen dreht sich das Fleisch, im Fett bruzeln die Teigfladen. Die Auslage erklärt unmissverständlich ihre Herkunft, die genauso zentralasiatisch geprägt ist, wie die Gesichter ihrer Händler. Souvenirs und allerlei poliertes Gestein komplettiert das Angebot. Das scheint es in jeder Farbe oder Maserung zu geben. Dabei sind bunte Steine und Geoden noch die geringsten Schätze des unendlichen Umlandes. Eine Reise über Dunhuangs Märkte gleicht einem Blick in das Innere unseres Planeten. In den Weiten der Gobi Wüste, die nördlich von Dunhuang ihren Anfang nimmt und die eher nahtlos mit der Hochebene im Süden verschmilzt, liegt ein nicht geringer Teil unserer Erdgeschichte geschrieben, der von Forschern und Sammlern fortwährend gelesen wird. In den großen Lagerstätten der Gesteinswüste verbirgt sich ein kaum messbarer Schatz prähistorischer Zeugnisse, von denen es einige in die Auslage geschafft haben. Die anderen stehen in Klassenzimmern, Universitäten, die ganz großen in Museen. Wie ganze Nester von Dinosauriereiern, die erstmal hier gefunden wurden. Oder die Knochen unzähliger Arten, so zahlreich, dass sie oft noch namenlos und entstaubt im Dunkel einer Kammer oder Schublade auf ihre Zuordnung warten.
Bild
Bild
Bild
Doch eigentlich wollen wir uns eher mit der jüngeren Geschichte befassen, die ebenso untrennbar mit der Stadt und ihrer Lage verbunden ist. Denn wir sind zurück auf der Seidenstraße, auf welcher Dunhuang lange Zeit ein willkommener Halt und eine wichtige Oase bei der Durchquerung der beiden umliegenden Wüsten war. Diese teilt oder vereint sich westlich der Stadt, je nach Zug- oder Blick-richtung, beim Versuch die Taklamakan jeweils nördlich oder südlich zu umgehen. Letztere ist die zweitgrößte Sandwüste der Welt und ihre bereits von der Stadt aus sichtbaren, gewaltigen Dünen sind Warnung genug. Wie auch ihr Name: keine Wiederkehr. Ein Zeugnis des jahrhundertelangen Handels und dem Austausch der Kulturen sind die Mogao Grotten.
Bild
Bild
Im vierten Jahrhundert begannen buddhistische Mönche, Höhlen in eine an einem Fluss gelegene Sandsteinwand zu schlagen. Ausgeschmückt mit bunten Fresken, wiederkehrenden Mustern und Statuen erzählen sie dem Besucher buddhistische Parabeln und Weisheiten. Das immer trockene Klima war außerordentlich vorteilhaft für die Erhaltung der über 400 Kammern und ihrer Figuren. Darüber hinaus verteilt sich permanent feinster Sandstaub in den Höhlen und legt sich als schützende Schicht über jede Oberfläche. Selbst durch die seit Neuerem augenscheinlich hermetisch versiegelten Türen findet er seinen Weg und wird ohnehin nur selten und großzügig entfernt. Den Chinesen sind die Grotten eine der größten nationalen Schätze, das allein zeigen sie schon mit der Inszenierung.
Bild
Den Besuch beginnen wir in dem überdimensionierten Besucherzentrum nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Wir freuen uns, nur einen Tag vor Beginn der Hauptsaison noch Einlass zum halben Preis zu erhalten und versichern uns mit unseren begrenzten sprachlichen Mitteln mindestens dreifach. Das Hauptgebäude ist dabei in seiner modernen Bauart mehr als fordernd geraten. Orientierungslos irren wir von Ordner zu Ordner, bis wir aufgefordert werden, uns noch heimlich in das 3D Theater zu schleichen, dessen Vorführung bereits begonnen hat. Im Genuss des Filmes, der über eine gewaltige, über unseren Köpfen befindliche Hemisphäre ausgestrahlt wird, wähnen wir uns in einem Tagtraum. Klotzen statt Kleckern! Im Eindruck der musikalischen und optischen Untermalung erscheinen uns die Kammern bereits wesentlich imposanter, als wir sie später tatsächlich selbst erleben würden. Wohl auch, weil jeder Besuchergruppe nur wenige und jeweils unterschiedliche Kammern zugänglich gemacht werden. Offiziell wird diese Maßnahme darin begründet, dass allein die Atemfeuchte der Besucher die alten Fresken schädige und man so unmöglich jedem Besucher jede Kammer zeigen könne. Das Kino bleibt also der einzige Ort für einen gesamtheitlichen Überblick. Mit Gänsehaut und auf schwachem Fuß verlassen wir das Gebäude.
Bild
Bild
Die Fahrer warten schon. Wie wir es für eine Sehenswürdigkeit erwartet hatten, die ihrem AAAAA+ Standard gerecht werden will, ist nichts dem Zufall überlassen. So werden wir anschließend eingereiht, getaktet in noble Busse verladen und luftgefedert knapp 30 Kilometer zu den Höhlen kutschiert. Kaum angekommen erkennen uns die Einweiser, die in ihren schwarzen Anzügen ebenso dem Personenschutz zugehörig sein könnten, sofort als Nichtchinesen und bedeuten uns auf unseren persönlichen Führer zu warten. Nicht so schnell, gestikulieren wir. Vorher wünschen wir noch ein Eis zu essen, das uns angesichts der Temperaturen als die im Moment passendste Mahlzeit erscheint. Eine Bitte, die uns nur widerwillig oder eigentlich gar nicht gewährt wird. Doch bevor es sich der Ordnungsmafioso noch einmal anders überlegt, sind wir schon unter vorgetäuschtem Unverständnis in einen der angrenzenden Verkaufsstände weitergezogen. Was soll's, denken wir. Guten Eindruck und den Willen zum Gehorsam können wir auch andernorts hinterlassen und gerade jetzt wollen wir ein Eis! Außerdem sind wir ja noch nicht einmal durch die obligatorische Sicherheitsschleuse, hinter welcher es sicher rein gar nichts mehr gibt. Nicht mit dem modernen ordnungswütigen Chinesen! Schon am Laden fängt uns ein anderer latent englischsprachiger Einweiser ab und eskortiert uns unter einschüchterndem Murmeln in sein Funkgerät zu unserem persönlichen Aufpasser und Führer.
Der empfängt uns bestens gelaunt mit anfangs schüchternem Englisch und der Entschuldigung, dass seine deutschsprachige Kollegin ausgerechnet heute Urlaub habe. Doch wir würden die Zeit schon gut verleben, immerhin scheint es auch für den Kollegen eine willkommene Annehmlichkeit, statt uniformen Landsleuten, die in Gruppen von etwa 40 Menschen durch wenige Höhlen getrieben werden, in aller Ruhe und den Rest des Arbeitstages allein uns beide zu führen.
Bild
So beginnen wir unsere kleine Zeitreise in die von Händlern und deren Karawanen geprägte Geschichte. Untrennbar ist diese mit dem Austausch teurer Güter und dem weiten Weg der für die Herstellung nötigen Waren verbunden. Schon die in den Farben enthaltenen Mineralien haben oft ihren Ursprung in tausende Kilometer entfernten Lager- und Abbaustätten und lassen anhand ihrer Datierung auch auf die jeweiligen Handelswege schließen und reichten demnach von Indien bis in den Iran. Anfangs noch von enthusiastischen Mönchen begonnen, erreichte die Anlage ihre Blüte etwa im 9. Jahrhundert, als zunehmend wohlhabende Kaufleute immer aufwendigere Grotten in Auftrag gaben. So wurden nicht nur Rohstoffe, sondern auch Maler aus aller Herren Länder importiert um eine angemessene Ausführung je nach Stil zu gewährleisten. Voller Begeisterung geleitet uns Lu von Höhle zu Höhle und erklärt mehr, als wir aufnehmen könnten. Allein sein mit jedem Satz flüssigeres Englisch verhindert eine noch genauere Ausführung. Bilder dürfen wir freilich keine machen. Wieder einmal.
Bild
Eine weitere spannende Geschichte umgibt die Anlage und ihre Wiederentdeckung. Zwar waren die Grotten den wenigen Einheimischen fortwährend bekannt, allerdings nicht ihr kultureller Wert. So war es einst der Schutzpatron und Mönch Wang Yuanlu, der im Jahre 1900 eher zufällig eine geheime Kammer entdeckte, in der tausende Dokumente in verschiedenen Sprachen, das älteste gedruckte Buch der Welt und zahllose Bildnisse auf Papier und Seide eingemauert waren. Die Angst vor den Hunnen hatte diese unschätzbar wertvollen Zeugnisse beinahe eintausend Jahre ohne das Wissen nachfolgender Generationen konserviert. Das erodierende Kaiserreich hatte wenig Interesse an derlei Entdeckungen und so blieb es Wang lange Zeit einzig vorbehalten, der bekannteste Mönch im Umkreis vieler sandiger Meilen zu sein. Als der Archäologe Aurel Stein, der zu dieser Zeit gerade Zentralasien bereiste, Kunde von der Entdeckung bekam, wollte er den Fund zuerst ohne große Erwartungen besichtigen. Es brauchte ihn vermutlich nur wenige Blicke, um entgegen unseres Schutzmönches, den Wert der Entdeckung zu erkennen. Für lächerliche 220 Pfund überließ Wang dem Archäologen etwa 20.000 Dokumente, die sich heute in so ziemlich allen namenhaften Museen dieser Welt außerhalb Chinas wiederfinden. Zudem ließ es sich der Forscher nicht nehmen, ein paar der intaktesten Fresken auszusägen. Von dem Geld, ließ der Mönch ein kleines Kloster vor der Anlage errichten, in dessen Hallen heute über die Schandtaten Steins und seiner Komplizen berichtet wird.
Bild
Zufrieden verabschiedet uns Lu nach gut 3 Stunden, als sein Feierabend naht. In unserem vollsten Einverständnis hat er unsere Führung lang genug hinausgezögert, um nun keine weitere Gruppe mehr annehmen zu müssen. Für einen kurzen Plausch reicht es aber noch. Eigentlich sei er ja gar kein Führer, sondern warte auf sein Anglistik Studium in Peking. Das solle schon bald beginnen. Sein jetziges Englisch sei reine Vorbildung. Ob er die Heimat denn vermissen werde, fragen wir. Ja natürlich, besonders die Höhlen, an  denen er sich auch nach Jahren noch nicht satt gesehen habe. Doch wie alle Chinesen seines Alters werde es doch langsam Zeit, in einer größeren Stadt zu leben. Da habe er doch ganz andere Aussichten. Vorallem aber wolle er einmal ins Ausland reisen, was für ihn gleichbedeutend Europa scheint. Ob er eine Freundin habe, die ihn vermissen könne, fragen wir. Nein, erwidert er beinahe stolz. Frühe Bindungen genössen hier keinen großen Stellenwert. Gute Jobs dagegen schon. Jetzt wolle er ersteinmal frei sein und selbst entscheiden. Umso besser, je weiter man da von den Eltern weg sei. Freundinnen könne er ja auch an der Uni haben. Und die guten Partien kämen mit guten Jobs schon von allein, erklärt er schelmisch. Schließlich bedankt er sich bei uns, als hätten wir ihn geführt. Immerhin seien wir seine ersten Ausländer gewesen...
Bild
Dunhuang hält noch ein weiteres Highlight bereit, welches nicht minder besucht wird. Die singenden Dünen vor der Stadt. Diese bilden des Anfang der zweitgrößten Sandwüste der Welt, der Taklamakan. Ohne Wiederkehr, so ihr Name. Daran lassen die gewaltigen Sandberge auch keinen Zweifel. In der alten Oasenstadt teilen sich die Wege in westlicher Richtung und umgehen so die undurchdringliche Wüste. Wiedereinmal empfängt uns ein riesiges Besucherzentrum, das eher knapp über die geologischen Besonderheiten der Taklamakan aufklärt und eher ausführlich aufpreispflichtige Sonderaktivitäten anpreist. Also je nach Präferenz und Geldbeutel ein Kamelritt, gern auch mehrtägig, Buggyfahrt, Paragliding oder Hubschrauberflug. Die Hunderten durchnummerierten Kamele, knatternde Buggies und das weithin hörbare Schrapp-Schrapp der Rotoren lassen wenig Zweifel, das ein jedes Angebot sein Klientel findet. Wir dagegen mögen es klassisch, freuen uns letztmalig über einen unerwarteten Rabatt und Stapfen durch den Sand. Der ist entsetzlich fein und schon nach wenigen Metern zäh genug, um leise erahnen zu lassen, mit welch unvorstellbaren Strapazen eine Wüstendurchquerung verbunden ist. Überschwänglich erregte Kinder- und Jugendscharen ziehen mit ihren gesäßergonomischen Plastikwannen an uns vorüber. In ihrem Eifer verausgaben sie sich, als könnten sie es kaum erwarten, in die Höhe zu kommen.
Bild
Bild
Bild
Mitten in den Dünen liegt der Mondsichelsee gerade versteckt genug, dass er von der Stadt nicht gesehen werden kann. Gespeist wird er, welch Überraschung, von einer unterirdischen Quelle, die ebenso erklärt, warum  das Wasser zwischen all dem feinen Sand nicht einfach versickert. Durch die ständige Verdunstung ist das azurblaue Wasser angereichert mit so ziemlich allem und ungenießbar für all jene, die es nicht mindestens mit einem flotten Otto aufnehmen wollen. Gras und Schilf wächst dennoch zäh an seinen Ufern, aber das hat ja auch keinen Darm. Dies erwähnen wir, da das Bild vom See im Sand und dem davor gelegenen kleinen Tempel, in all seiner oasengleichen, menschenleeren Friedlichkeit so ziemlich jedes Prospekt und jeden Reiseführer der chinesischen Seidenstraße ziert. Ein Bild, das die Nostalgie und Historie beschwört und uns im Geiste seit Innsbruck begleitet. Doch ist es bisher ein einziger Werbegag, wenn auch ein gelungener. Denn kaum haben wir den wahnsinnig anstrengenden Aufstieg zum Dünenkamm bewältigt, offenbart sich uns der Ausblick auf das so magische Meer aus Sand und Staub. Es ist uns ein Rätsel, wie solch gewaltige Dünen einfach vor der Stadt stehen-bleiben können, als hätte man es ihnen befohlen und sogar erlauben, an ihren fließenden Rändern Straßen und Gleise zu bauen. Immerhin zieht ein steter Wind über den Kamm, der uns mit dem Gefühl des Einsinkens im Vorausgang das Gefühl vermittelt, wir würden eigentlich rückwärts gehen.
Bild
Bild
Bild
Gemeinsam erklimmen wir die nächstmögliche Düne, die uns ein wenig Ruhe verspricht und erholen uns anschließend von dem kräftezehrenden Aufstieg. Auf dem Kamm sitzend beobachten wir das touristische Schauspiel zu unseren Füßen. Das angestrengte Aufsteigen, dass sich einer Ameisenstraße gleich, auf zwei Strickleitern verteilt, als auch das nicht weniger angestrengend wirkende Abrutschen in den Plastikwannen, das sich nach weniger Reibung sehnt. In der Ferne besteigen ein paar besonders Ehrgeizige eine noch viel höhere Düne, deren Höhe ich schon auf weit über 200 Meter schätze und hinter der vermutlich eine noch höhere Düne liegt, die ihnen die freie Sicht verstellt. Irgendwann muss doch mal Schluss sein, heißt es, und doch lässt die Aussicht eher das Gegenteil vermuten. Sie wollen es wissen, wir nicht. In der Ferne geben derweil die ersten auf. Erst auf dem Kamm stapft es sich einigermaßen angenehm, doch der ist ihnen inzwischen wohl doch zu weit entfernt. Beim Abstieg wühlen sie etwas feuchteren Sand auf, welcher die gelben Sandschichten in leichtem ocker durchziehen. Derweil kehren die Buggies zurück - machen Rast und Werbung für sich selbst. Kaum sind sie weg, kehrt wieder Ruhe ein. Der Sand verschlingt jedes Geräusch, außer sein eigenes Rauschen im Wind. Erst, wenn in windstiller Nacht jeder fremde Laut vergangen ist, erfahren wir im Museum, könne man es hören, das Singen der Dünen. Dann erzeugten kleinste und dennoch Abermilliarden Verschiebungen der Sandkörner ein leises Dröhnen, jenes Lied der Wüste, das uns selbst an das sonore Rauschen einer Muschel erinnert. Ein schöner Ort!
Bild
Zwei Tage später verweilen wir in Jiayuguan, etwas weiter östlich, nicht weniger bedeutsam als Dunhuang. Spätestens jetzt sind wir in der Heixi Korridor genannten Enge angekommen, in der sich die Seidenstraße einem ewig langen Tal gleich zwischen den den gelben Bergen hindurch nach Osten zieht. 'Dschijajüguan' markiert dabei nicht nur den Beginn des Tals, sondern auch den Beginn der chinesischen Mauer, die an dieser strategisch wichtigen Stelle ihren Anfang nimmt und die sich inklusive zahlloser Abzweigungen bis vor die koreanische Halbinsel in den gleichnamigen Golf zieht. Den Kopf der Mauer bildet ein Fort, auf dessen westlicher Flanke wir ins weite Nichts blicken und auf dessen östlicher Seite wir das alte Kaiserreich sehen. Seine Bezeichnung Reich der Mitte stammt aus dem vielleicht großspurigen Selbstverständnis der Kaiserdynastien den Mittelpunkt der zivilisierten Welt zu bilden. Demzufolge waren zur Zeit der Begriffslegung die Völker außerhalb des Reiches unkontrollierbare Irre, vor denen es sich zu schützen galt.
Bild
Bild
Bild
Bild
Auch wenn die Festung auch heute noch offiziell den Beginn der Mauer aus chinesischer Sicht markiert, so hat die Wissenschaft Mauerreste und alte Fundamente in der angrenzenden Wüste Lop Nor gefunden. Somit ist der eigentliche Beginn bis heute nicht bekannt. Erst im 15. Jahrhundert wurde die Mauer an ihrem westlichen Ende fertig gestellt. Begonnen wurden erste Teilstücke jedoch schon 700 Jahre vor Christus. Alle Stücke eingeschlossen ist die Mauer sage und schreibe 23.000 Kilometer lang, an einem Stück reichte sie also locker bis nach Europa und über den großen Teich. Davon ist hier freilich nichts zu sehen, denn die Mauer ist heute natürlich vielfach unterbrochen. Zumindest aber reicht sie in Jiayuguan bis an den Horizont, der aufgrund der umliegenden Berge recht kurz ausfällt.
Bild
Bild
Bild
Das Gebäude selbst kann uns nicht lange halten. Zwar wurde es mit chinesisch typischem Nachdruck restauriert und ist dem Land eines der zentralsten historischen Bauwerke, bietet aber keinesfalls die opulenten Schauwerte anderer Top Sehenswürdigkeiten. In einer halben Stunde trödeln wir durch die Festung und bleiben noch eine weitere - nur für's Gewissen. Wie wir noch zur Mauer kommen überlegen wir. Laufen wäre wohl zu weit und die vor dem wartenden Eingang wartenden Taxifahrer sind schlicht eine schlechte Option. Wann entscheidet ein Fahrer, welche Art von Fahrer, welche Art Mensch er sein will, fragen wir uns. Denn egal wo sie auch warten, immer lassen sie sich ihr Nichtstun anschließend mit strikter Taximeterverweigerung und dem folglich doppelten, dreifachen Fahrpreis bezahlen. So eine Einstellung macht selbstsicher und beschränkt sich, ebenso weltweit, allein auf Männer. Genau als wir dem dritten Mann abgewunken haben, hält eine der in China so dankbar vielen Taxifahrerinnen und macht selbstverständlich ihren Taximeter an. Frauen sind halt die besseren Menschen, wie alle besseren Männer wissen!
Bild
Bild
Nun stehen wir also auf der Mauer, die hier eher schmal als breit ist und schauen in jenes staubige, langgestreckte Tal, das die Chinesen so stilsicher mit Industrieanlagen verbaut haben. Der Reiseführer hatte uns gewarnt und leider recht. Doch auch die Militärbasis in Steinwurfweite, kann uns die Stimmung nicht vermiesen, denn immerhin sind wir da. Die Mauer, frisch saniert und pittoresk. Wer soll da noch etwas sagen?! Und weil sie nicht minder abgelegen ist, wie die gesamte Gegend, haben wir sie auch noch fast für uns allein. Beeil dich, zische ich Xenia freundlich zu, während ich mich ungestellt sinnierend über die Brüstung lehne. Nicht dass uns doch noch einer der 10 anderen Touristen ins Bild läuft. Das schaffen die immer, die Chinesen, erkläre ich mich. Sich in einem Land, in dem es genau genommen gar keine ungestellten Bilder gibt, sich ständig gegenseitig die Bilder zu versauen. Doch beschränken sich derartige Befindlichkeiten dann wohl doch allein auf uns. Denn Zeit ist im touristischen China ein inzwischen rares Gut und so wird geknipst wenn es passt, oder halt nicht. Ein wenig Ausblick gibt uns die Mauer auf ihren künftigen Verlauf und schlängelt sich in unserem Rücken derweil dramatisch die Berge hinauf. So kämpfen auch wir uns in der Hitze des späten Nachmittags zu ihrem höchstem Punkt, hinter dem sie gänzlich unsaniert irgendwo hinter dem Horizont verschwindet. Gemessen an ihrer einstigen Länge, ist nicht mehr viel von ihr übrig, wenn auch genug um jeden Touristen zufrieden zu stellen.
Bild
Bild
Ohne Taxi, aber per Anhalter kommen wir zurück, denn trotzig halten wir in Sichtweite der wartenden Taxis den Daumen. Es dauert genau ein dickes Auto, bis wir mitgenommen werden. Von einem Soldaten, selbst noch im Wüstentarn, der ob seines Gefährtes, wohl aber doch trotzdem eher hinter dem Schreibtisch als hinter dem Maschinengewehr zu finden ist. Ein wenig geschmeichelt fühle ich mich schon, erkläre ich Xenia, wenigstens einmal in diesem Luxuspanzer namens Trumpchi GS8 kutschiert zu werden. Denn da die Chinesen inzwischen einen komplett anderen Fuhrpark betreiben, als noch vor 4 Jahren, interessiert mich vor allem der Blick auf die Konkurrenz. Der Name mag Geschmackssache sein, ebenso sein übertrieben pompöses Äußeres, und doch liegen die Chinesen gefühlt nicht mehr allzu weit weg von den Deutschen der soliden Mittelklasse. Eher so zwischen Amerika, Japan, Korea. Der Wagen kostet mit 3 Liter Motor übrigens weniger, als ein vergleichbar ausgestatteter Golf. Was ein Glück, dass gerade die Chinesen mehr noch als jedes andere Volk nach Image und Reputation kaufen. Anders könnte man sich die ständig steigenden Verkaufszahlen der deutschen Hersteller kaum erklären. Ganz speziell bei VW, die inzwischen jedes zweite ihrer Fahrzeuge, in Zahlen knapp 5 Millionen pro Jahr, ins Reich der Mitte verkaufen und die mit Abstand meistgefahrene Marke stellen. Und doch dreht sich der Wind. Kürzlich erst hat Ji Jinping die jahrelangen Zwangspartnerschaften ausländischer Unternehmen mit chinesisch staatlichen Konzernen aufgekündigt, gerade als sich speziell die deutschen Hersteller ihrer Vorteile bewusst wurden. An chinesische Spitzenprodukte außerhalb des Mobilfunks werden wir uns schon bald gewöhnen müssen. Von wegen Technologieklau. Allen voran die Automobilbranche hat sich eine Fortführung der Zusammenarbeit erbeten. Der freundliche Soldat versucht uns derweil ein wenig auszufragen, gibt aber schon bald auf. Wir geben uns die größte Mühe seine Fragen zu raten und antworten ins Blaue. 'Schöguor!', Deutschland, ist dabei meist noch am erfolgreichsten. Dass wir die zufällig richtige Antwort gegeben haben, erfahren wir meist an einem langen 'Aaaahh' oder 'Oooohh'. Doch dass wir deutsch sind, hatten wir gemeinsam schon vor drei Fragen herausgefunden. Bevor der Eindruck entsteht, wir würden frech erwarten, bis vor das Hotel kutschiert zu werden, steigen wir demütig dankend aus. Gesten sind uns dann doch oft genug die liebste Sprache.
Bild
Weil die Zeit so kurz vor Ende und nach nun schon über 6 Wochen China ein wenig drängt, fahren wir mit dem Nachtzug nach Taiyuan und von da weiter nach Pingyao. Ein wenig schmerzt es uns schon, soviel von dem vielbesungenen Heixikorridor auslassen zu müssen, etwa die Regenbogenberge oder die Tengger Wüste, die beide noch auf der über 1500 Kilometer langen Strecke liegen. Und doch, sage ich, werden wir die Tage brauchen. Allein eine Woche ist eingeplant für Peking. Es hätten auch zwei sein können, doch zuerst landen wir in der für uns namenlosen Millionenstadt. Taiyuan ist die Hauptstadt der inzwischen recht reich gewordenen Provinz Shanxi , die sich ihren Namen als Kohlekammer Chinas gemacht hat. Wie man sich denken kann, liegt im etwa 6 Zugstunden entfernten Speckgürtel Pekings auch das hauptsächliche Übel aller Luftverschmutzung Nordchinas. Denn Energie braucht der Mensch, der Chinese, braucht das Reich. Und doch scheint man sich des Problems inzwischen bewusst, wie der ausschließlich elektrische Bus- und Taxiverkehr trotzig beweist. Als wären die Abgase der Verbrennungsmotoren noch das größte Problem in einem Land, in dem gerade mal ein Auto auf sieben Chinesen kommt. Die Kennzeichen, welche im benachbarten Peking oft teurer sind, als das Auto selbst, werden dieses Verhältnis wohl auch nicht weiter angleichen. Der Privatverkehr ist ein Auslaufmodell, wohl auch hierzulande. Schwer zu glauben in einem Land mit derart hoher Nachfrage. Und doch werden die Zuwächse der Zukunft wohl im Ausland erwirtschaftet, auch in Europa und mit Strom statt Benzin. Denn die Kohle hat wohl auch inzwischen ausgedient, wie man so liest.
Bild
Bild
Wir erreichen das verregnete Pingyao. Was eigentlich eine Haupttouristen-attraktion sein soll, zehrt vermutlich hauptsächlich von seinem zu Peking beinahe in Tagesausflugsweite gelegenen Standort. Oder aber es ist schlicht überlaufen, trotz Nebensaison und Regen. Dabei ist das Städtchen selbst schlicht bildschön. Die Stadtmauer, die ihre beeindruckende Stärke allein der Tatsache verdankt, dass einst sämtliche namhaften Banken des Reiches inklusive deren kaufkräftigste Kaufleute innerhalb ihrer Tore ansässig waren, ist bestens erhalten und gepflegt. Die Gassen sind durchgängig gepflastert, die Tempel reich, die Parks grün. Und doch stößt uns die Überkommerzialisierung auf, die verglichen mit Lijiang schlicht an Charme vermissen lässt. Schon ein kurzer Spaziergang durch die alten Gassen versetzt uns in einen Tagtraum, der uns den Wunsch einen solchen Ort zu einer Zeit erleben zu wollen, die keine Touristen wie uns selbst kennt und in der ein jedes Gebäude einen Zweck außerhalb eines Souvenirshops kennt, vor unserem geistigen Auge greifbar werden lässt. Sicher ist Pingyao, das innerhalb seiner Mauern so alt und bewahrt geblieben ist, weit entfernt von einer Enttäuschung. Und doch ist es selbst in etwa so repräsentativ, wie es Rothenburg für Deutschland wäre.
Bild
In einem Restaurant lernen wir Shawn kennen, der mit seinem Sohn darauf wartet, dass die Vorstellung im benachbarten Theater zu ihrem Ende findet. Dort säßen seine Eltern und seine chinesische Frau. Er sei gegangen, als es seinem vierjährigen Sohn zu stressig wurde. Wie viele andere qualifizierte Europäer sei er vor Jahren in die Hauptstadt gekommen und geblieben, erzählt er uns. Uns scheint es, als wähle er jeden Satz mit Bedacht um jenem Trübsal vorzubeugen, das wir nun doch zwischen den Zeilen heraushören. Wir verkneifen uns die Frage, wie man freiwillig in einer solchen Stadt leben könne, gerade weil wir unser Wissen bisher nur aus unseren Erwartungen schöpfen. Und doch scheint uns eine Arbeits- und eine Lebenskonkurrenz zu Millionen immer besser ausgebildeten, zielstrebigen und leidensfähigen Chinesen nicht gerade erstrebenswert. So fängt er selbst an, uns seine Situation zu schildern, indem er subtil seine Motive auf die eines guten Freundes, der wie er Engländer sei, überträgt. Soviel anders sei sein Leben nämlich gar nicht und London noch nicht einmal wesentlich kleiner. Nein, sein Platz wäre hier bei seiner Frau und ihrem Sohn. Der müsse schon bald zur Schule, doch deren private seien teuer und staatliche kämen nicht in Frage. Die wären ja doch eher wie Fabriken. Und auch die permanente Registrierungspflicht, die staatliche Kontrolle und das neuerliche soziale Bewertungssystem machten ihm Sorgen. Die meisten Chinesen, mit denen wir uns unterhielten, wären recht zufrieden, wenden wir ein. Ja, daran gäbe es auch wenig Zweifel. Es wäre sehr töricht, glauben zu wollen, die Chinesen seien alle indoktriniert, zu ängstlich für eine eigene Meinung oder schlicht zu doof, selbst zu wissen, was eine gute Regierung sei. Und doch sei ihm als Europäer die allgegenwärtige Überwachung und deren steter Ausbau allzu befremdlich. Da müsse man schon Chinese sein, um das normal zu finden. Wie er die Zukunft für seinen Sohn sehe, fragen wir ihn. Der habe, zweisprachig aufgewachsen, ja wohl die besten Optionen in der Zukunft. Und die werde, so glauben wir, genau hier gestaltet. Ja, das glaube er auch. Doch ob er selbst dann noch da sei, wüsste er nicht.
Bild
Im Schnellzug erreichen wir die Hauptstadt. Kaum noch 2 statt 6 Stunden, auch wenn es den Bummelzug theoretisch noch gegeben hätte. Doch hätte man diesen schon vor Tagen buchen müssen, wie wir am Schalter erfahren. Die Ticketpreise, etwa 13 Euro für knapp 400 Kilometer, schrecken dann doch noch viele ab. Davon ungeachtet liegt die Zukunft des Reiches auf der Schiene. Schon jetzt verfügt China über das mit weitem Abstand größte Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt - und ständig wird es erweitert. Von der Öffentlichkeit unbemerkt hat sich das Land zum Technologieführer gemausert. Mit ein wenig Zukunftssinn erklärt sich die Entwicklung von selbst. Eine Infrastruktur, die eine Milliarde reisewillige Chinesen auf Straßen oder über die Luft bedienen könnte, gibt es nicht, kann es nicht geben. Schon jetzt ist ein Zug auf einer Strecke von bis zu 1000 Kilometern schneller, als es ein vergleichbarer Inlandsflug über die vor den Städten gelegenen Flughäfen wäre. Das neue Streckennetz ist für Geschwindigkeiten bis durchgängig 400 km/h ausgelegt und die sollen schon mit der neuen Zuggeneration genutzt werden. Derweil wird unablässig geforscht und experimentiert, wie ich interessiert lese. Von der einst sensationell von Deutschland geklauten Magnetschwebe-technologie ist man nicht überzeugt. Dagegen sollen unterirdische Vakuumröhren und Züge nahe an der Schallgeschwingigkeit den Binnenflugverkehr in Zukunft gänzlich ersetzen. Die Frage scheint also gar nicht mehr ob, sondern einzig wann.
Doch auch die Reisegeschwindigkeit hat uns nicht vor der Müdigkeit bewahrt.  Am schlicht gigantischen Hauptbahnhof, der auch nur einer von mehreren Hauptbahnhöfen ist, sind wir überfordert, als wir es auf uns nehmen, via U-Bahn zu unserem Ziel zu finden. Schon die Schlange vor dem Fahrkartenschalter ist länger, als vor dem Check-In am Flughafen. Doch geht es ungleich schneller. Auch werden wir von der allgemeinen Hektik erfasst. In Peking unterliegt ein jeder dem allgegenwärtig Gefühl, sich immer und überall beeilen zu müssen. Der Zug den man gerade verpasst, das Geschäft das gerade schließt, der Stau der gerade entsteht, die Zeit die sich addiert. Die Zeit die man verschwendet. Dabei hilft die Taktung der Züge ungemein. Schon eine, für Peking knappe Stunde später beziehen wir unser Quartier, das uns zum ersten Mal im Land wie Abzocke vorkommt. Ein fensterloses Zimmer, kaum groß genug für unser Gepäck, ein Bett und eine Nasszelle. Und dabei eh schon zu teuer für uns. Wann immer uns das Land, bis auf ein, zwei Ausnahmen günstig vorkam, was Essen und Schlafen betraf - hier in Peking ist es anders. So fangen wir noch nachts an, uns etwas anderes zu suchen. Permanent schwingt die Unsicherheit mit, es wohlmöglich nur noch schlimmer zu machen, doch haben wir Glück. Per Air B'n'B finden wir etwas Akzeptables im Speckgürtel.
Bild
Aus dem Stadtzentrum Pekings, das weniger Zentrum als selbst Stadt ist, brauchen wir geschlagene zwei Stunden bis in den Vorort Libafang. Schwer fällt es uns zu glauben, dass über 30 Kilometer Entfernung zum Platz des himmlischen Friedens praktisch immer noch Peking bedeuten. Und doch ist es gerade die Weitläufigkeit der Reichshauptstadt, die ihre Größe definiert. Denn mit etwa 23 Millionen Einwohnern ist sie weder die bevölkerungsreichste Asiens, noch des Landes. Vielmehr bietet sie ihren Bewohnern eine Lebensqualität, die man als Europäer kaum vermuten würde. Das Kleinklein der Küste suchen wir vergebens. Stattdessen finden sich auch im Stadtinneren ausladende Parks und Grünflächen. Sicher, die Wohntürme sind nicht weniger klein, als in anderen chinesischen Städten auch, und doch immer weit genug voneinander getrennt, um auch den untersten Geschossen unverbaute Aussichten oder gar ein Stück Himmel und Sonne zu ermöglichen. Den für Peking so berüchtigten Smog sehen wir vorerst nicht. Er nimmt seinen Ursprung eher in den Kraftwerken des Umlandes, als auf den Straßen der Stadt. Eine Katastrophe, der auch teils sechsspurige Fahrbahnen in jeder Richtung kaum Herr zu werden scheinen, bleibt dennoch der Verkehr. Einem immerzähen Stau gleich, durchzieht er apathisch die innersten Zirkel. Einem Monstrum gleich frisst er die Geduld, oder schlimmer, die Zeit seiner Teilnehmer. Denn Zeit, so scheint es, ist die Währung der Stadt. Doch sind wir stets erstaunt, wie viele Menschen dennoch ihrem Wunsch erliegen, das eigene Gefährt in stundenlanger Geduld mehr wartend als fahrend durch die Stadt zu bewegen. Verkehrstechnisch ist das Zentrum an seiner Belastungsgrenze. Wie man liest werden die Behörden recht kreativ, um dennoch einen gewissen Fluss zu ermöglichen. So werden abwechselnd die verschiedenen Endungen der Kennzeichen gänzlich vom Verkehr ausgeschlossen. Eine Maßnahme, die offenbar fruchtet und in ihrem Pragmatismus gänzlich zum Land und ihrer Regierung passt.
Bild
Schnell gewöhnen wir uns an das Leben in der Vorstadt. Während ich bei unserer Aussicht aus dem 26. Stock das gedämpfte Treiben der Straße studiere, macht Xenia Frühstück in der Küche. Wir haben Zeit, zumindest heute. Fast wirkt es, als hätte sich das Leben mit jedem Kilometer entschleunigt, den wir uns abseits des Trubels und der Geschäftigkeit der Innenstadt bewegen. Und doch steht der Tagesplan. Ersteinmal die anderthalb Stunden zurück ins Zentrum und von da in eine der zahlreichen Attraktionen der Stadt. Mit jedem Tag fühlt sich die U-Bahn Fahrt kürzer an und doch können wir uns im fast meditativen Stehen und Halten kaum dem Gefühl erwehren, tagein, tagaus Zeit zu verlieren, die irgendwo anders besser investiert wäre. Und sei es glotzend vor dem Fenster oder frühstückend auf dem Sofa.
Bild
Bild
Durch die gewaltige Parkanlage schlendernd, die den Himmelstempel umgibt, nähern wir uns seinem Hauptgebäude. Noch nie haben wir uns im Land inmitten so vieler Ausländer gewähnt, die uns nach nun fast zwei Monaten reichlich suspekt erscheinen. China macht chinesisch. Während wir sie beobachten sinnieren wir, wie einen das Land verändert, sofern man beschließt wie so viele andere hier zu leben. Ob es überhaupt Sinn mache, sich gegen die chinesische Lebensführung zu wehren. Denn bei aller Liebe: die sind einfach überall! Nein, so sehr sich auch der Pekinese von seinen Zeitgenossen auf dem Land unterscheidet, so unterscheidet er sich doch umso mehr von denen, die er für westlich hält. Da mache es schon Sinn, sich als Europäer das Chinesischsein zu adaptieren, resümieren wir. Shawn der Engländer aus Pingyao macht es uns vor. Der war uns nämlich bereits zu chinesisch. Der Himmelstempel ist im übrigen sehr schön. Alt ist er auch und geschichtsbeladen. Und so ikonisch, mit seinem runden, himmlichen Dach und seiner quadratischen, irdischen Plattform. Wie sich die Menschen reihen und sich als auch das Bauwerk preisen, ist beinahe interessanter, als der Tempel selbst. Ob wir die verbotene Stadt auch sehen müssten, wenn die Zeit knapp würde, überlegen wir und verwerfen den Gedanken beim ersten Anflug eines klaren Verstandes. Ein wenig schämen wir uns für unsere kulturelle Sattheit und erinnern uns, dass nicht wenige Touristen allein für derartige Bauwerke die Stadt bereisen.
Bild
Bild
Bild
Die Teekannensuche führt uns ins Teeviertel der Stadt. Was dem Deutschen der Fußball, ist dem Chinesen der Tee und übersteigt bei weitem das Verständnis eines nationalen Kulturgutes. Denn auch wenn viele Völker Tee trinken, wird er von kaum einem anderen derart zelebriert. Allein die passende Form oder die Frage ob Lehm oder Porzellan muss ausgiebig erörtert werden. Auch ist es schwer, eine Kanne in unserer Größe zu finden. Der Chinese trinkt seinen Tee grün. Da er folglich immer frisch aufgegossen wird, ist eine typisch chinesische Kanne kaum größer als eine Bürokaffeetasse. Unser Wunsch potentiell auch andere Heißgetränke ausschenken zu wollen, wird mit der Bemerkung übergangen, dass wir doch einfach bei grünem Tee bleiben sollten. Immer. So kostet uns das Suchen und Finden einer perfekten Kanne geschlagene zwei Tage. Unter den Hunderten, wahrscheinlich eher Tausenden Modellen finden wir schließlich so einige, die unseren Zuspruch erhalten. Und doch ist es für uns darüber hinaus schwer begreiflich, wie schwer es ist eine passende Kanne in unserem preislichen Rahmen zu finden. Der erforderliche Kompromiss frisst all unsere Energie und Geduld. Ganz offensichtlich haben Chinesen aber eben sehr hohe Ansprüche an die ästhetischen und haptischen Eigenschaften eines Teeausschankgefäßes. Am Ende sind wir kaum noch entscheidungsfähig und erbetteln uns eine Kanne, mit der wir ruhigen Gewissens leben können. Geschafft!
Bild
So bleiben uns für die letzten beiden Tage die verbotene Stadt und die Mauer. Zwischen den Massen zwängen wir uns durch die Tore. Kaum hatten wir es für möglich gehalten, dass uns die Zeit noch einmal knapp werden könnte. Doch die Stadt macht träge. Irgendwie schaffen wir es sogar ein Päckchen nach Deutschland abzuschicken. Im Land der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten entwickelt sich die Suche nach einer für uns zuständigen Post unerwartet ebenso zum Problem, wie die sich exponentiell vermehrenden Fahrzeiten, die zusehends unseren Vormittag verschlingen. So sind wir froh, am frühen Nachmittag überhaupt noch auf dem Platz des Himmlichen Friedens zu stehen. Ihm gegenüber liegt der Eingang zum ehemaligen Kaiserpalast, von dessen Thron aus der Mongolenkaiser Kublai Khan bis vor die Tore Europas regierte und über das einst größte Reich herrschte, das die Menschheit jemals kannte. Er war es auch,  der den Palast zu seiner heutigen Größe ausbauen ließ. Nun aber prangt vor dem Haupttor das so ikonische Bildnis des großen Steuermanns, des letzten wahren und des ersten kommunistischen Kaisers, dessen politisches Erbe bisher unangetastet bleibt. Kürzlich wurde es aufgefrischt und ein wenig der neuen Gegenwart angepasst. Beinahe friedlich, eine innere unergründliche Weisheit ausstrahlend lächelt er den Besuchern entgegen: Beeilt euch meine Schüler, oder das Tor bleibt für euch fortan verschlossen. Drei Stunden wollen wir uns geben, höchstens.
Bild
Bild
Von den Massen eng umschlungen, zwängen wir uns durch das gewaltige Tor am Eingang des heute größten Palastareals der Welt. Einst war es allein den Kaisern vorbehalten. Ewig wachsam und ernst schauen die davor omnipräsent stationierten Polizisten. Junge Kerle sind sie, die potentielle Störenfriede abschrecken sollen und die sich angesichts des chinesischen Gehorsams doch nur die Beine in die Bäuche stehen. Im vorderen Palast haben sie ihre Station, spielen ungestört von den starrend vorüberziehenden Besucherströmen Basketball oder sitzen und rauchen. Treppe um Treppe laufen wir mit jedem weiteren Tor hinauf und hinab von einem Regierungsgebäude zum anderen, passieren Tempel und schauen über die kleinen Dächer der Häuser ehemals tausender Angestellter, bis wir nach einer Weile doch recht plötzlich vor der nördlichen Mauer stehen. Wir überlegen, in welcher Reihenfolge wir zurücklaufen können, ohne zu viel zu verpassen und doch noch genug zu sehen. Wir einigen uns darauf, unser Interesse einzig auf die Schatzkammer und die Drachenwand zu beschränken, sofern wir sie denn finden. Denn ein wenig verloren fühlen wir uns schon. Als wir endlich beides finden, erhalten wir beinahe keinen Einlass. Unser Ticket würde dieses Areal wohl nicht inkludieren, wie wir aus der Pantomime unseres Gegenübers herauslesen. Wo man das erforderliche Ticket denn kaufen könne, fragen wir empört zurück. Keinesfalls wollen wir kilometerweit zum Hauptverkaufsschalter zurückwandern. Offenbar sind wir in unserer Darstellung weit weniger geschickt, denn auch die dritte Aufführung bringt uns zu keinem Ergebnis. Derweil staut es sich hinter uns. In einem Anflug von Spontaneität winkt uns der junge Mensch durch die Schranken, noch bevor es einer seiner Kollegen hätte bemerken können.
Bild
Schließlich verlassen wir drei Stunden nach Eintritt die Anlage, deren Schließung bereits angelaufen ist. Schon erstaunlich scheint es, wie wenig wir doch von der gesamten Anlage angesichts des so großzügigen Zeitfensters gesehen haben. Und dennoch sind wir mehr als zufrieden. Inzwischen fühlen sich unsere Hirne nicht weniger schwer an als unsere Füße. Geistig satt und körperlich müde begeben wir uns auf unseren alltäglichen Heimweg. 90 Minuten U-Bahn und die bereits am Gleis drängende Hoffnung auf einen Sitzplatz, von der wir nicht weniger erfasst sind, wie alle neben uns Wartenden. Ein wenig obskur ist es ja schon, 18 Uhr in der Pekinger U-Bahn. Die langen Arbeitstage hinterlassen ihre Spuren in den Gesichtern der Fahrenden, deren müde Blicke einander gleichen. Nun rauschen sie nach Hause zu ihren wohl nicht weniger müden Partnern und ihren wachen Kindern, angetrieben vom immergleichen Wunsch nach bescheidenem Wohlstand. Sich-etwas-aufbauen, sich-einmal-auszahlen, die ewige Triebfeder aufstrebender Gesellschaften. Während wir für die letzten 50 Minuten durch taktisch cleveres Umsteigen einen Sitzplatz erhalten haben, diskutieren wir über die junge Einwohnerschaft, die allein durch Herkunft und Ziel beinahe ausschließlich aus Einzelkindern besteht. Nicht wenige wurden noch vor der großen Urbanisierungswelle auf dem Land geboren und finden sich nun auf der Suche nach Lebenskomfort hier oder in einer der großen Städte der Küste wieder.
Zwar merken wir recht wenig von den Folgen der unter harten Beschlüssen erkauften Ein-Kind-Politik, die erst vor 2 Jahren offiziell als beendet erklärt und durch das Zwei-Kind-Leitbild ersetzt wurde. Und doch drängen sich uns zwangsläufig die Stereotypen der so verschrienen Kleinen Kaiser auf. Diesen wird aufgrund der oft entwicklungsfernen Erziehung durch die auf dem Land gebliebenen Großeltern eine gewisse Empathielosigkeit nachgesagt, die wir im Kontakt der Chinesen untereinander schon oft beobachten konnten. Jedoch können auch wir nur darüber spekulieren, ob deren Ursprung tatsächlich in der rigiden Politik begründet liegt. Wer eins und eins zusammenzählt, kann selbstverständlich allein auf sämtliche Grausamkeiten schließen, welche eine derart auf männliche Nachkommen fixierte Gesellschaft bei deren Durchführung in Kauf nimmt. So war es zwar unter härtesten Strafen verboten, das Geschlecht des Kindes vorab zu erfragen, jedoch wurden vorallem in ländlichen Gebieten weibliche Neugeborene zu Millionen getötet oder in Gleichgültigkeit vernachlässigt. Die chinesische Autorin Xinran, die ob ihrer Tätigkeit bis heute in London lebt, hat sich dem Thema angenommen, seit sie in den Achtzigern und Neunzigern als im Land recht prominente Radiomoderatorin und Stimme anonymer Seelsorge mit dem Problem massenhaft in Kontakt kam. Und wie so oft im Land sind vermeintliche Einzelschicksale letztlich Massenphänomene. So fällt es auch schwer ihre Bücher darüber zu lesen, egal wie interessant und wenig anklagend sie auch geschrieben sein mögen. Wir erfahren von den Schwangerschaftsreisenden, die so lange auf Wanderschaft gehen, bis sie einen Sohn im registrierten Landkreis anmelden können. Alle zwischenzeitlichen Fehlversuche werden derweil auf den Bahngleisen ausgesetzt. In den Waisenhäusern, über die es bis heute aus gutem Grund keine Statistiken gibt, warten beinahe ausschließlich Mädchen auf ihre Adoption, die höchstens von Ausländern erfolgte. Statistisch gesehen hatte besonders auf dem Land beinahe jedes zweite Mädchen keine Chance auf das eigene Leben. So bleibt auch heute beinahe jeder fünfte Mann ohne Frau. Daraus resultierend hat sich in den Grenzländern eine wahre Entführungsindustrie und eine Flut an vermissten Frauen entwickelt, mit deren Aufklärung nicht nur chinesische Behörden überfordert werden. Schauen wir in die vielen, von der Moderne geprägten Gesichter dieser Stadt, fällt es uns schwer zu glauben, dass hinter so einigen 20 bis 40 Jahre alten Augen eine ähnliche Geschichte lauern muss.
Bild
Der Morgen beginnt wesentlich früher als sonst und doch ist er angesichts unseres Vorhabens mehr als notwendig. Wir wollen noch einmal zur Mauer, die soweit östlich viel stärker befestigt und etwa 90 Kilometer vor der Stadt liegt. Inklusive unserer alltäglichen Fahrt ins Zentrum würden wir dafür etwa 4 1/2 Stunden brauchen, in jeder Richtung! Ein Ausflug also, wie ihn sich ein chinesischer Tourist nur erträumen könnte. So stehen wir um kurz nach 1 vor den Verkaufsschaltern. Hier draußen könnte man glatt vergessen, dass man sich noch immer im Dunstkreis der Hauptstadt bewegt. Friedlich wirkt das Leben in den saftig grünen Wäldern, die die Mauer umgeben und die Hügel färben. Wie schon an ihrem Anfang hat sich das Bauwerk seine anstrengende Bauart beibehalten und schlängelt sich auf den Rücken gar nicht so kleiner Berge durch das Land. Schon allein der Aufstieg sollte so manchen Söldner aufgehalten haben, denn der ist mit etwa 500 Höhenmetern so anstrengend geworden, wie es ein Aufstieg über Treppen gerade so sein könnte. Und dann stehen wir, kurz darauf, zufrieden und schweißdurchnässt auf der Mauer und blicken über die Zinnen. Eine innere Ruhe stellt sich ein, die all den Aufwand vergessen lässt. Sogar die Touristen sind heute, warum auch immer, größtenteils ferngeblieben, als wollten sie uns für unseren Ehrgeiz belohnen. So steigen wir auf der Mauer weiter auf bis wir an ihrem höchsten Punkt auf jeder Seite in die Tiefe blicken. Weit windet sie sich ins Land, vorbei an neuerlichen Liften und Ausflugslokalen, bis sie, angeblich auf einer Länge von 600 Kilometern, erhalten und restauriert irgendwo am Horizont verschwindet. Wenn man wollte, könnte man ihrem Verlauf bis kurz vor Nordkorea folgen, wo ihr letztes fernes Ende stolz im Meer verschwindet.
Bild
Bild
Unweigerlich rückt der Abschied von China, der Mauer und all den anderen Wundern dieses Landes, dieses Kontinents näher. Beinahe ein Jahr haben wir ausschließlich in Asien verbracht und wir spüren, dass es Zeit für etwas Neues wird. Noch trennt uns ein ganzer, gewaltiger Ozean von einem Erdteil, den wir noch nie zuvor bereist hatten. Und doch freuen wir uns auf alles Kommende. Morgen schon wird unser Flugzeug in knapp 12 Stunden den Pazifik queren und in Mexiko landen. Eigentlich Wahnsinn, wenn man sich vor Augen führt, wie viele Tausend Jahre Entwicklung es die Menschheit brauchte, um einen derartigen Sprung zu vollführen. Dennoch werden wir früher ankommen, als wir in China gestartet sein werden. Eigentlich ein schöner Abschluss einer zweimonatigen Dauerzeitreise, finden wir.
Bild
0 Kommentare



Hinterlasse eine Antwort.

    Archiv

    Januar 2019
    Dezember 2018
    November 2018
    Oktober 2018
    August 2018
    Juli 2018
    Juni 2018
    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017


    Bild


    RSS-Feed


    Datenschutzerklärung

Alles in der Welt ist nur für den da, der die Augen hat es zu sehen.

Community
Datenschutz
  • Reise
  • Weg
  • Länder
    • Neuseeland
    • Australien
    • Malaysia & Singapur
    • Thailand
    • Indonesien
    • Laos
    • Kambodscha
    • Vietnam
    • China
    • Nepal
  • Galerie
  • Notizen
  • Über uns
    • Planung
    • Ausstattung
    • Technik
    • Bücher
  • Kontakt